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Software AG schlägt sich besser als erwartet

13.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Software AG ist im vergangenen Jahr in die Verlustzone gerutscht. Dank eines starken Jahresendgeschäfts konnte das Darmstädter Unternehmen jedoch die eigenen Prognosen und Analystenerwartungen übertreffen.

Der XML-Spezialist verbuchte nach vorläufigen Berechnungen 2003 einen Nettoverlust von 3,4 Millionen Euro. Im Vorjahr war noch ein Überschuss von 33,5 Millionen Euro erzielt worden. Schuld an den roten Zahlen waren einmalige Restrukturierungskosten in Höhe von 40,8 Millionen Euro sowie Steuerabzüge. Das Betriebsergebnis verbesserte die Software AG dagegen von 31,6 Millionen auf 41,5 Millionen Euro.

Der Umsatz der Darmstädter sank von 475 Millionen auf 422,2 Millionen Euro, nicht zuletzt aufgrund von Währungseinflüssen. Außerdem schrumpften die Serviceeinnahmen um 22 Prozent auf 124,3 Millionen Euro, nachdem sich die Software AG hier neu aufgestellt und auf größere Projekte - etwa Application Management Services - konzentriert hatte.

Dank der positiven Geschäftsentwicklung im vierten Quartal konnte der nach SAP zweitgrößte deutsche Softwareanbieter jedoch die eigene Umsatzerwartung von 410 bis 415 Millionen Euro übertreffen. In den letzten drei Monaten des Jahres lagen die Produkt-, Lizenz- und Wartungserlöse wieder über dem Niveau des Vorjahresquartals, Der Rückgang der Serviceeinnahmen betrug im letzen Quartal noch zehn Prozent- im Vergleich zum Jahresdurchschnitt eine deutliche Verbesserung. Ursprünglich hatte das Unternehmen erst in der zweiten Jahreshälfte 2004 wieder mit anziehenden Umsätzen gerechnet.

Im laufenden Geschäftsjahr will die Software AG mit einer neuen strategischen Ausrichtung die Basis für nachhaltiges Wachstum in den Folgejahren schaffen. Das Unternehmen plant eine Fokussierung auf die im Bereich Enterprise Transaction Systems (ETS) zusammengefassten Altprodukte "Adabas" und "Natural" sowie auf den neueren Bereich XML Business Integration. Hier werden die Produkte Entire X und Tamino zu einer Integrationsplattform zusammengeführt. Anwendungen etwa im Bereich Mobile Computing oder Content-Management wollen die Darmstädter nicht mehr im Kundenauftrag programmieren - insofern wird das Applikations- und Lösungsgeschäft aufgegeben. Gleichzeitig verabschiedet die Software AG 175 ihrer deutschen Mitarbeiter, da die Entwicklungsaktivitäten zurückgefahren und Teile des Supports ins Ausland verlegt werden sollen (Computerwoche.de berichtete).

Die Anleger erfreuten die unterm Strich guten Geschäftszahlen und der positive Ausblick, 2004 soll sich der Umsatz stabilisieren und das operative Ergebnis um 20 Prozent steigen: Am heutigen Freitag stieg der Wert der SAG-Aktie bis 12 Uhr um über zwölf Prozent auf 21,39 Euro. (mb)