SoftM versorgt Semiramis mit Java-Buchhaltung

22.03.2007
Mit "Greenax Finance" erhalten ERP-Kunden ein integriertes Rechnungswesen, das bisher fehlte.

Laut Hersteller wird die Software für Finanz- und Anlagenbuchhaltung sowie Controlling im vierten Quartal verfügbar sein. Auf der CeBIT präsentierte das Unternehmen einen Prototypen. Das System ist Bestandteil der Entwicklungskooperation mit der Bison AG aus der Schweiz. Gemeinsam mit diesem Softwarehaus hatte SoftM die für den Handel konzipierte ERP-Lösung Greenax entwickelt. Gleichzeitig war vereinbart worden, dass SoftM ein Rechnungswesen für die Java-basierende Business-Software baut.

Bilanzierungsstandards

Nach Angaben von SoftM lassen sich mit Greenax Finance be- liebig viele Bilanzierungskreise und Gewinn- und Verlustrechnungen einrichten. Hierbei berücksichtigt das System Bilanzierungsstandards wie HGB, IFRS und US-GAAP. Integriert ist ferner eine Anlagenbuchhaltung, die pro Bilanzierungskreis Abschreibungsbereiche zulässt. Controller sind in der Lage, Kostenrechnungen nach gängigen Verfahren vorzunehmen sowie Hochrechnungen, Simulationen und Planvergleiche anzustellen.

Greenax Finance schließt damit eine Lücke sowohl im Produkt Greenax als auch in Semiramis. Letzteres erwarb SoftM mit der Übernahme des gleichnamigen insolventen Herstel- lers im vergangenen Jahr. Beide ERP-Programme besitzen bis dato kein eigenes Finanz- und Rechnungswesen, sondern verwenden Drittsoftware. Beispielsweise wird heute ein Greenax-System an das Rechnungswe- sen der "SoftM Suite" angebunden, dem Kernprodukt der Münchner. Semiramis verwendet dagegen eine Software des zum Infor-Konzern gehörenden Spezialisten Varial. Das neue Finanzmodul für Semiramis wird vermutlich Anfang 2008 verfügbar sein.

Angebot an iSeries-Kunden

Unlängst hatte SoftM die Partnerschaft mit Bison verändert. Mit der Übernahme von Semiramis hatte der Anbieter ein Produkt erworben, das in Sachen Branchenabdeckung mit Greenax Überlappungen aufweist. Der Münchner ERP-Anbieter konzentriert sich nun auf Semiramis, und Bison wird Greenax allein weiterentwickeln.

Das Java-Rechnungswesen wendet sich auch an SoftM-Kunden, die iSeries-basierende Buchhaltungssysteme von DKS (rund 1500 Firmen) und Schilling Software (etwa 900 Unternehmen) einsetzen und diese auf modernere Technik migrieren wollen. Dies böte sich zum Beispiel dann an, wenn Nutzer Linux- oder Windows-Systeme einführen. Unabhängig von dieser Option bleibt es laut Hersteller jedoch bei der Zusage, die bestehenden iSeries-Produkte unbefristet weiter zu pflegen. (fn)