Konglomerat wird 130 Millionen Dollar umsetzen

Softkey uebernimmt mit Spinnaker und Wordstar zwei Softwarehaeuser

27.08.1993

CAMBRIDGE (CW) - Die Konzentration im DV-Geschaeft greift immer staerker auch auf den Softwaresektor ueber. Mit der Uebernahme der Spinnaker Software Corp. und der Wordstar International Inc. durch die kanadische Softkey Software Products Inc. entsteht ein Softwarehaus, das mit ueber 100 verschiedenen Produkten im Consumer-Markt jaehrlich rund 130 Millionen Dollar umsetzen duerfte.

Nach Abschluss des Deals, der durch einen komplizierten Aktientausch der drei beteiligten Unternehmen realisiert werden soll, kommen die Softkey-Aktionaere in den Besitz von 53 Prozent der neuen Gesellschaft, die Spinnaker-Eigner muessen sich mit 31 Prozent und die Wordstar-Besitzer mit einem Anteil von 16 Prozent zufriedengeben.

Wie das "Wall Street Journal" weiter berichtet, wird der Wert des weiterhin unter Softkey firmierenden Unternehmens, das sich nach eigenen Angaben auf Produkte fuer den Consumer-Bereich konzentrieren will, mit 244 Millionen Dollar angegeben.

Bereits besetzt ist die Fuehrungsriege des Softwarehauses. Der bisherige Softkey-Chairman und Chief Executive Officer, Michael Perik, bleibt CEO, Chairman wird der bislang als Softkey President agierende Kevin O´Leary. David Seuss wechselt von seinem CEO- Sessel bei Spinnaker auf den Platz des President des Konglomerats. Die bisherigen Topmanager von Wordstar, Ron Posner und Yoav Stern, muessen sich mit einem Sitz im Verwaltungsrat begnuegen.

"Diese drei Unternehmen standen unter extremem Wettbewerbsdruck. Zusammen werden sie viel staerker sein", erklaerte Darren Martin, Analyst bei McCarthy Inc., Toronto, gegenueber dem amerikanischen Wirtschaftsblatt. Sowohl Wordstar - ein Pionier im PC-Bereich und sogar einmal fuer kurze Zeit die groesste Company der Szene - als auch Spinnaker meldeten fuer das vor kurzem zu Ende gegangene dritte Quartal des laufenden Geschaeftsjahres erhebliche Verluste. Bei einem Umsatz von 5,9 Millionen Dollar wies Wordstar ein operatives Minus von 2,9 Millionen Dollar aus. Eine ausserordentliche Belastung in Hoehe von 14,05 Millionen Dollar trieb auch Spinnaker tief in die roten Zahlen.

Vorsorglich gaben die kuenftig unter einem Dach vereinten Player bekannt, dass es zu einem substantiellen Stellenabbau und zur Schliessung von Niederlassungen kommen werde, um die operativen Kosten zu senken. Das "Wall Street Journal" berichtet unter Berufung auf Insider, dass eventuell bis zu einem Fuenftel der gesamten Mitarbeiterschaft den Hut nehmen muss. Ausserdem stehe die Schliessung des Wordstar-Hauptquartiers im kalifornischen Novato und die Aufgabe einer Softkey-Niederlassung in Boca Raton zu befuerchten.