Deal über 20,1 Milliarden Dollar

Softbank übernimmt Sprint-Nextel

15.10.2012
Die Übernahme des drittgrößten US-amerikanischen Mobilfunkers Sprint Nextel durch den japanischen Mischkonzern Softbank ist perfekt. Die Japaner zahlen 20,1 Milliarden Dollar für anteilige 70 Prozent.
Foto: Sprint

Die Akquisition des drittgrößten US-Mobilfunk-Providers Sprint Nextel durch Softbank ist unter Dach und Fach. Nachdem Ende vergangener Woche erste Meldungen die Runde machten, bestätigte der US-Anbieter nun den Abschluss.

Demnach will Softbank für 12,1 Milliarden Dollar bestehende Sprint-Aktien kaufen und weitere 8 Milliarden Dollar in neue auszugebene Aktien stecken. Je Sprint-Papier wollen die Japaner 7,30 Dollar zahlen. Zuletzt notierte die Aktie an der New Yorker Börse mit 5,73 Dollar.

Verwaltungsräte geben grünes Licht

Die Transaktion ist bereits von den Verwaltungsräten der beiden Unternehmen genehmigt worden. Die Zustimmung der Sprint-Aktionäre sowie der Wettbewerbshütern steht aber noch aus. Die US-Kartellwächter hatten jüngst Zähne gezeigt und die geplante Übernahme von T-Mobile durch AT&T zu Fall gebracht. Damit wäre die Anzahl großer Marktteilnehmer von vier auf drei geschrumpft. Dem Einstieg von Softbank steht kartellrechtlich weniger im Weg. An der Wettbewerbslage würde sich nichts ändern. Die Nummer drei im Markt erhält lediglich einen potenten Eigentümer. Das kann bei dem anstehenden Netzausbau nur helfen, und den Wettbewerb mit den Platzhirschen Verizon Wireless und AT&T beleben.

Sprint selbst wird Übernahmehunger nachgesagt. Neben den ausstehenden Anteilen an Clearwire habe Sprint Interesse am kleineren Konkurrenten MetroPCS. Dieses Unternehmen hatte sich jüngst auf die Übernahme durch T-Mobile USA geeinigt. Sprint und T-Mobile haben erheblich weniger Kunden als die Platzhirsche Verizon Wireless und AT&T .

Derzeit verfügt Verizon Wireless über 32 Prozent des amerikanischen Marktes, gefolgt von AT&T mit 30 Prozent. Abgeschlagen kommt Sprint mit 16 Prozent auf den dritten Platz, die Telekom-Tochter T-Mobile auf den vierten mit 10 Prozent.

Dennoch bauen auch die kleineren Konkurrenten ihre Netze aus und rüsten sie auf den neuesten Mobilfunkstandard LTE um. Diese Ausgaben für den Netzausbau rechnen sich besser bei hoher Auslastung. Daher streben sie danach, sich durch Übernahmen Kunden einzukaufen. (dpa/jha)