Dienstleistungsunternehmen

Social-Software-Nutzer sind innovativer

25.02.2010
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Eine Erhebung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigt: Social Software ist Impulsgeber für Unternehmenserfolge.

Soziale Software und soziale Netze sind wichtige Themen auf der diesjährigen CeBIT 2010, doch der Nutzen dieser Lösungen ist nach wie vor umstritten. Die Kritiker unterstellen, Wikis, Blogs und soziale Online-Netz für Unternehmen würden die Beschäftigten von der Arbeit ablenken. Die Befürworter sehen in Social Software einen wichtigen Impulsgeber für den Unternehmenserfolg.

Letzteres ist richtig, das behauptet das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim und belegt dies mit den Ergebnissen einer Erhebung. Sie zeigt, dass Dienstleistungsunternehmen, die Social-Software-Anwendungen einsetzen, innovativer sind als solche Firmen, die auf deren Einsatz versichten (siehe auch ZEW Discussion Paper Nr. 09-046).

Die Untersuchung des ZEW basiert auf Daten von 505 Informations- und Kommunikationsdienstleistern sowie wissensintensiven Dienstleistern zu denen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Unternehmensberatungen, Architekturbüros, Unternehmen für technische Beratung und Planung, Forschung und Entwicklung sowie Werbung zählen. Im Dienstleistungssektor bestehen Innovationen in der Differenzierung des Angebots oder in der Erschließung neuer Kundengruppen und Marktsegmente. Da das Wissen, auf das ein Unternehmen zugreifen kann, eine wesentliche Triebkraft für Innovationen ist, kommt genau hier das Potenzial von Wikis, Blogs oder sozialen Onlinenetzwerken zum Tragen. Diese Anwendungen werden von den Unternehmen vor allem im Wissens-Management und bei der Vernetzung mit Kunden und Lieferanten eingesetzt. "Social Software kann den Zugriff von Unternehmen auf internes und externes Wissen verbessern und sie dadurch in ihrer Innovationsaktivität unterstützen", sagt Irene Bertschek, Leiterin der Forschungsgruppe Informations- und Kommunikationstechnologien am ZEW. "Ein großer Teil der Dienstleistungsunternehmen, dies zeigen Untersuchungen des ZEW aus dem Jahre 2009, ist allerdings noch nicht genug mit Social-Software-Anwendungen vertraut, um diese produktiv zur Steigerung des Unternehmenserfolgs einsetzen zu können." (jha)