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Social-Networking-Boom: Ende des Wachstums in Sicht

18.10.2007
Von pte pte
Das explosionsartige Wachstum von Social-Networking-Plattformen im Internet wird in wenigen Jahren sein Ende finden.

Glaubt man einem aktuellen Bericht des Marktforschungsunternehmens Datamonitor, so wird der Höhepunkt des Social-Networking-Booms bereits im Jahr 2009 erreicht sein und sich ein abgeschwächtes Wachstum noch bis 2012 fortsetzen. Für Ende dieses Jahres gehen die Experten von rund 230 Millionen Social-Networking-Nutzern weltweit und einem Umsatzvolumen von 965 Millionen Dollar aus. Bis 2012 sollen die Umsätze laut Datamonitor noch auf rund 2,4 Milliarden Dollar anschwellen. "Für Social-Networking-Services sind Marktzutrittsbarrieren praktisch nicht existent und sowohl der Wettbewerb als auch die Innovation sind grausam", sagt Ri Pierce-Grove, Technologie-Analyst bei Datamonitor.

Die Nutzer hätten eine riesige Auswahl, angefangen von großen Playern wie MySpace und Facebook bis hin zu kleinen, individuellen Plattformen. Noch hält der Boom an und die Netzwerk-Seiten legen in aller Welt an Nutzerzahlen zu. Mit Ende des Jahres werden 35 Prozent aller Social-Networking-Mitgliedschaften auf den asiatisch-pazifischen Raum entfallen, Europa, der Mittlere Osten und Afrika kommen auf 28, Nordamerika auf 25 Prozent. Das Schlusslicht bildet Lateinamerika mit nur zwölf Prozent Anteil. Vom abflauenden Wachstum innerhalb der nächsten fünf Jahren sollen laut Datamonitor jedoch alle Regionen gleichermaßen betroffen sein.

Die Experten beobachten derzeit zwei maßgebliche Entwicklungen. Einerseits herrscht große Aufregung um das Thema Social-Networking, gleichzeitig macht sich aber auch Besorgnis breit. Immer mehr Netzwerke kommen auf den Markt, es gibt eine immer größere Auswahl an Angeboten und der Wettbewerbsdruck nimmt zu. Um zu überleben, müssten sich die Betreiber möglichst ausgeglichen zwischen den beiden Polen bewegen, meint Pierce-Grove. Viele Unternehmen bringen nicht mehr nur einzelne Social-Networks, sondern umfassende Plattformen auf den Markt, sodass eine Wertschöpfungskette entsteht. Fachkräfte beschäftigen sich zunehmend damit, die Angebote so zu gestalten, dass sie möglichst viele Nutzer und eine breite Palette verschiedener Menschen ansprechen. Dieser Trend soll sich auch künftig weiter fortsetzen.

Mittlerweile gibt es für jede Zielgruppe entsprechende Networking-Angebote. Im Internet finden sich neben den großen, populären Vertretern wie MySpace & Co auch Plattformen für Superreiche, spezifische Angebote für Geschäftsleute und Portale für Senioren. Das Experimentieren mit unterschiedlichen Netzwerk-Varianten soll auch künftig andauern, da die Betreiber nach immer neuen Möglichkeiten suchen, ideale Angebote und optimale Kombinationen von Funktionen und Besonderheiten auf den Markt zu bringen. Eine Konsolidierung wird dabei nicht ausbleiben, wenngleich die Experten eher damit rechnen, dass die einzelnen Plattformen mit anderen Internetservices kooperieren als sich untereinander zusammenzuschließen. (pte)

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