SOA stellt hohe Ansprüche an Berater

04.02.2008
Von Hadi Stiel

Profundes Wissen ist gefragt

Auch nach Meinung von Uwe Scariot, Business-Unit-Leiter bei Materna, ist "viel externe Beratungsintelligenz und praktische Vernunft" gefragt, um die Geschäftsziele der Kunden zu erreichen. "SOA und Itil sind zunächst nur theoretische Modelle. Sie mit Leben zu erfüllen, setzt profundes Wissen über den Markt, Technologien, Produkte, Schnittstellen und Herstellerstrategien voraus", so der Manager. Hinzu kämen die gewachsenen IT-Landschaften, bestehende Support-Verpflichtungen und innerhalb der SOA ein Mangel an allgemein verbindlichen Standards. "Das alles macht es schwierig, das moderne Geschäftssystem im Einklang mit der bestehenden IT und für den Anwender lohnend auf die Beine zu stellen", konstatiert Scariot. "Ohne kompetentes Consulting droht das Gesamtvorhaben schon am Anfang zu scheitern oder kostenrechnerisch in eine Schieflage zu geraten."

Zwar garantiert auch externe Beratung das Erreichen der Projektziele nicht, räumt der Experte ein. "Viele Consultants sind den ständig wachsenden Herausforderungen nicht gewachsen." Sich stattdessen auf wenige herstellerbindende Produkte zu beschränken, sei aber bestenfalls eine halbe Lösung. Den Marktforschern der britischen EUI (Economist Intelligence Unit) zufolge erreichen in Deutschland nicht einmal ein Fünftel (19 Prozent) der befragten IT-Manager alle Projekte im Zeitrahmen. Hauptstörfaktoren sind Änderungen an Prioritäten während der Projektlaufzeit und eine mangelnde Koordination zwischen IT- und Business-Managern.