SOA plus RFID gleich Transparenz

27.04.2006
Die niederländische Buchhandelskette BGN will ihre Prozesskosten senken.

Ein in Echtzeit kontrollierbarer Warenfluss zwischen Zentrallager und Verkaufsstellen sowie wesentlich niedrigere Personal- und Lagerkosten - diese Vorteile verspricht sich die Boekhandels Groep Nederland (BGN) von ihrer neuen Supply-Chain-Lösung. Sie kombiniert eine Service-orientierte Architektur (SOA) mit einem System für die Radio Frequency Identification (RFID).

Projektsteckbrief

Künftig will BGN jedes zur Lieferung vorgesehene Buch mit einem RFID-Chip kennzeichnen - eine Praxis, die im Fachjargon "Item Level Tagging" heißt. Sie ist in der realen Welt noch wenig verbreitet; RFID-Pioniere wie die Metro Group und Wal-Mart arbeiten derzeit vor allem mit einer Kennzeichnung auf Palettenebene.

Nach der Ankunft im Laden werden die Bücherkartons per Massenerfassung in einem "RFID-Tunnel" gescannt. Die gespeicherten Informationen lassen sich mit der parallel übermittelten "Advanced Shipping Notice" (Liefer-Avis) abgleichen, um automatisch festzustellen, ob die Ware in Menge und Preis mit der Bestellung übereinstimmt.

Umgesetzt wurde die RFID-Lösung von Progress Software. Der Softewareanbieter steuert dazu vier Produktlinien bei: "OpenEdge" dient als Transaktionsplattform in den Buchläden; die Datenerfassung und der Abgleich mit den Liefer-Avis sind als "Event Processing Services" (ESP) in der Echtzeit-Verarbeitungssoftware "Apama ESP" realisiert; die Integrationsinfrastruktur für die Services bildet "Sonic ESB" (Enterprise Service Bus); hinzu kommt eine Anwendung mit der Bezeichnung "EasyAsk", die Anfragen und Suchläufe in niederländischer Alltagssprache erlaubt.

An das System angeschlossen ist allerdings erst eine BGN-Niederlassung - der "Smartstore Selexyz Scheltema" in Almere. Im kommenden September soll ein weiterer Smartstore in Maastricht folgen. (qua)