Der Wirtschaftskrise zum Trotz

SOA ist lebendiger denn je

18.03.2009
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Anzeige  Die wirtschaftliche Krise versetzt dem SOA-Modell den Todesstoß sagen dessen Kritiker. Das Gegenteil behauptet der IDC-Analyst Rüdiger Spies. Seiner Meinung nach sind Service-orientierte Architekturen gerade jetzt aktueller denn je.

Einige Kritiker läuten für Service-orientierten Architekturen (SOA) schon das Totenglöcklein. So etwa behauptet Burton-Group-Analystin Anne Thomas Manes zugespitzt: "SOA ist tot". Rüdiger Spies, Analyst beim Marktforscher IDC, vertritt genau den entgegengesetzten Standpunkt. Der IDC-Analyst ist davon überzeugt, dass sich gerade in der aktuellen Wirtschaftskrise bisher geleistete Anstrengungen und Investitionen in SOA auszahlen.

Selbst wenn Unternehmen in einer frühen Phase - Spies nennt diese Firmen Experimentatoren - beim Aufbau einer SOA Fehler machten und teilweise scheiterten, so gibt es doch viele Beispiele für erfolgreich realisierte SOA-Projekte.

Geschäftsprozesse automatisieren

Auf der Basis einer SOA und den zugehörigen standardisierten Schnittstellen lassen sich zum einen Geschäftsprozessketten besser und einfacher automatisieren und papiergebundene Abläufe ablösen. Das reduziert zum einen Prozesskosten, zum anderen können sich Mitarbeiter mehr auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.

Zum anderen profitieren die Firmen vom Zusammenwirken einer SOA mit Lösungen für Business Process Management (BPM) und Web-2.0-Anwendungen. Mithilfe von BPM lassen sich Geschäftsprozesse entwerfen, ausführen und auch überwachen. Insgesamt führt dies zu geringeren Betriebskosten, ähnlich wie es bei der Einführung von Enterprise Ressource Planning (ERP) mit dem Manufacturing Ressource Planning II (MRP II) in der Produktion in den neunziger Jahren zu beobachten war.

Für die nicht automatisierbaren Geschäftsprozesse sind immer intensivere Arten der Zusammenarbeit der Mitarbeiter untereinander und mit Partnern, Lieferanten und Kunden erforderlich. Dafür werden zunehmend Web-2.0-Technologien genutzt, die letztlich wiederum auf servicebasierten Technologien, wie etwa Web Services, basieren.

Damit schließt sich der Kreis, denn SOA-Technologien durchdringen laut Rüdiger Spies inzwischen praktisch alle Bereiche in der IT und verändern diese nachhaltig. Echte Alternativen dafür sind nicht in Sicht und genau das charakterisiert einen Megatrend.