Lose Kopplung

SOA ist eine gute Vorbereitung auf die Cloud

06.04.2011
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Nur wer seine IT-Architektur im Griff hat, kann intelligente Sourcing-Entscheidungen treffen. Das kristallierte sich auf den diesjährigen "SOA Days" heraus.

"Wir beschäftigen uns nicht nur mit SOA, sondern auch mit EAM", konstatierte Stefan Manke, Leiter des Development Center für Referenzarchitekturen bei der DB Systel GmbH. Das Wörtchen "Wir" bezeichnet in diesem Fall die Mitglieder des SOA Innovation Lab, einer kleinen, aber feinen Anwendervereinigung, die sich die Entwicklung von Best Practices für Service-orientierte Architekturen auf die Fahnen geschrieben hat.

Gemeinsam mit Karsten Schweichhart, Vice President Group Enterprise Architecture bei der Deutschen Telekom, stellte Manke auf den diesjährigen "SOA Days" die Arbeit der 2008 gegründeten Vereinigung vor, die derzeit von 15 Organisationen, darunter auch dem Bundesinnenministerium, getragen wird. Sechs Projekte sind bereits abgeschlossen. Sie tragen die Bezeichnungen:

  • SOA-Landschaft,

  • SOA Technology Stack,

  • Bebauungs-Management,

  • Formale Beschreibung der SOA,

  • SOA-Governance und

  • Business Case für SOA.

Zum letzten Punkt beteuerten die beiden SOA-Experten: "Jeder kann einen Business Case haben". Allerdings zog Schweichhart den Kongressteilnehmern auch einen Zahn: "Nimm SOA,und es wird billiger - das ist a priori nicht richtig." Mit Hilfe des im Projekt entwickelten Frameworks sei es allerdings jetzt einfacher, den Nutzen SOA-spezifisch zu betrachten.

Dieter Pütz, Senior Vice President IT Service Management bei der Deutschen Post, warf dazu die Frage auf, ob eine Service-orientierte Architektur möglicherweise die Kosten der IT-Infrastruktur in die Höhe treibe. In Sachen Ende-zu-Ende-Verfügbarkeit hat die lose Kopplung von Services - ungeachtet ihrer sonstigen Vorteile - sicherlich ein Handicap. Andererseits sollte man die Verfügbarkeit differenziert betrachten, mahnte Pütz. Gemeinsam mit der TU Darmstadt hätten die Post-Architekten Metriken für sinnvoll Service-Level-Agreements im SOA-Umfeld entwickelt.