SOA in die Cloud gebracht

06.03.2009
Die Open Source Business Foundation (OSBF) hat eine Plattform für die Interoperabilität von Services und den sicheren Zugriff darauf vorgestellt.

Bei der Plattform handelt es sich im Wesentlichen um zwei Projekte: Der Internet Service Bus (ISB) sorgt dafür, dass sich unterschiedliche Anwendungen zu plattformneutralen Services kombinieren und sicher nutzen lassen. Erstmals zeigt der ISB auch, wie Konzepte einer Service-orientierten Architektur (SOA) als Basis für Cloud Computing dienen können.

Single-Sign-on

Der Identity Network Service (INS), das zweite Projekt, bietet dabei die notwendige Sicherheit. Er erlaubt eine Online-Authentisierung und -Autorisierung durch eine einzelne Anmeldung (Single-Sign-on) auch in Cloud-Umgebungen. Konkrete Anwendungsszenarien dafür zeigt die OSBF inzwischen sowohl für private als auch für Geschäftsanwender. Softwarehersteller, Integratoren und Hosting-Provider erhalten über das Projekt zudem einen wichtigen Technologiebaustein, der ihnen neue, Cloud-basierende Geschäftsmodelle ermöglicht.

An dem Entwicklungskonsortium der Projektgruppe Interoperabilität sind 1&1, Corisecio, Microsoft, Open-Xchange und Sopera beteiligt. Andreas Hartl, Leiter der Gruppe und hauptberuflich Direktor Plattformstra-tegie der Microsoft Deutschland GmbH, kommentiert: "Cloud Computing ist die Zukunft. Als unsere Projektgruppe im Sommer 2008 die Arbeit aufnahm, haben wir mit ISB und INS zwei Projekte definiert, die beide den Bedarf der Kunden ins Zentrum rücken." Der Internet Service Bus ermögliche es zum ersten Mal, dass die Services unterschiedlicher Hersteller in der Cloud kommunizieren könnten, und der Identity Network Service gestatte, dass Anwender mit einer einzigen Anmeldung Zugriff auf die Vielzahl kombinierter Services erhielten.

Beispielanwendung

In einer Präsentation zeigte die OSBF-Projektgruppe, wie sich über eine Web-Applikation Patientendaten aus verschiedenen Quellen sicher verwalten lassen. Zum Schutz personenbezogener Daten wird dabei nur berechtigtem Pflegepersonal gezielt Zugriff auf einzelne Datensätze gewährt. Der Internet Service Bus, der auf der Open-Source-Plattform des deutschen SOA-Spezialisten Sopera basiert, schlägt dazu eine Brücke zwischen der Java- und der .NET-Welt: Er integriert die Applikationen Open-Xchange, Exchange und Microsoft Virtual Earth in einer Web-Oberfläche.

(tc)