SOA: Gute Beratung ist entscheidend

18.01.2007
IBM und Accenture sind derzeit führend, aber auch andere IT-Dienstleister drängen mit guten Angeboten in den Markt.

Die Service-oriented Architecture (SOA) verspricht Anwendern eine größere Flexibilität, um auf die ständig wechselnden Markt- und Geschäftsanforderungen reagieren zu können. Den Analysten von Forrester zufolge haben viele Kunden in der Emea-Region aber nach wie vor Schwierigkeiten, den Nutzen der Architektur für ihr Business zu erkennen, wodurch die Vorteile nicht voll zum Tragen kämen. Die Unterstützung durch externe Berater sei daher im jetzigen Stadium entscheidend.

Dabei komme es vor allem darauf an, dass die Consultants die Geschäftsziele ihres Kunden grundlegend verstanden haben. Dieser Punkt wird nach Meinung der Analysten aber oft vernachlässigt. Die Angewohnheit vieler Anwenderunternehmen, neue Techniken oder Projekte einzuführen, ohne lange darüber nachzudenken, könne bei SOA nicht funktionieren. Die neue Architektur erfordere vielmehr eine Synchronisation von Business und IT, die auf jeden Kunden individuell zugeschnitten werden müsse.

Forrester hat die größten Anbieter für die Emea-Region – Accenture, Capgemini, Deloitte, IBM, Infosys, T-Systems und TCS – anhand von 40 verschiedenen Kriterien analysiert. Dabei wurde deutlich, dass sich die Angebote der IT-Dienstleister im SOA-Bereich nicht wesentlich voneinander abheben. Bei der Marktpräsenz gibt es dagegen große Unterschiede. So sind Accenture und IBM dank ihrer enormen Investitionen in SOA-Services derzeit Marktführer. In drei bis fünf Jahren werden sie diesen Vorsprung nach Einschätzung der Analysten aber nicht mehr halten können. Capgemini und Deloitte sind laut Forrester gut aufgestellt, weil sie mir ihren Dienstleistungen nicht nur auf schnelle Erfolge abzielen, sondern ihren Kunden langfristig zur Seite stehen. Während Capgemini vor allem für Anwender mit Sitz in Europa zu empfehlen ist und für die Erreichung von Zielen wie Innovation und Verkürzung der Marktreife gelobt wird, bekommt Deloitte von seinen Kunden insbesondere bei den Themen Kostensenkung, Prozessverbesserung sowie Verkürzung der Marktreife gute Noten.

Auch der indische IT-Dienstleister TCS kann mit hochwertigen SOA-Consulting-Angeboten aufwarten. Sie basieren auf einer systematischen Analyse der IT-Umgebung des Kunden, die darauf abzielt, dass dieser die neue Architektur grundlegend versteht, bevor er sie implementieren lässt. Die Stäke von Infosys liegt laut Forrester auf der SOA-konformen Modernisierung von Legacy-Systemen. Dabei komme dem Unternehmen vor allem seine Flexibilität und seine Fähigkeit im Bereich Prozessverbesserungen zugute. Trotzdem müssen sich die indischen Anbieter nach Einschätzung von Forrester stärker von der Konkurrenz abheben und ihre Präsenz in Europa ausbauen, meinen die Analysten. T-Systems sei mit seiner Fokussierung auf Telekommunikationsthemen gut aufgestellt. Besonderes Lob erhielt die Telekom-Tochter laut Studie auch für die gelungene Abstimmung von Business und IT sowie für die gute Informationspolitik und die Bemühungen, die konzernübergreifende Zusammenarbeit zu fördern.

Mehr Informationen zu Service-orientierten Architekturen finden Sie im SOA-Expertenrat der COMPUTERWOCHE. (sp)