Software-AG-Vorstand Kürpick

"SOA erfreut sich bester Gesundheit"

16.02.2009

IT muss flexibler werden

CW: Wie reagieren Kunden der Software AG auf die aktuelle Diskussion?

Kürpick: Unsere Kunden lassen sich mit Fakten und Erfolgen überzeugen. Wir können ihnen zeigen, dass wir SOA und BPM verstehen. Gerade im jetzigen Marktumfeld sind Flexibilität und Transparenz gefragt, was auch unsere Branchenstudie beweist: 93 Prozent der Unternehmen nennen diese beiden Kriterien als das wichtigste Ziel der IT. Wir können das. Das ist unser Geschäft. Projekte, die ihren RoI (Return on Investment) nicht schon in den ersten Monaten nach Projektbeginn erreichen, werden es 2009 schwer haben. Wir rechnen fest damit, dass unsere Kunden in optimierte Prozesse als Waffe gegen die Rezession investieren werden.

CW: Die Software AG setzt also weiterhin strategisch auf die Themen SOA und BPM. Zur CeBIT 2009 soll ein neues Produkt vorgestellt werden, das derzeit unter dem Codenamen "Social BPM" gehandelt wird. Was steckt dahinter?

Kürpick: Nach wie vor ist die Kommunikation zwischen Business und IT ein Thema mit höchster Priorität in der IT-Branche. So innovativ wie die Avantgarde der "Digital Natives" derzeit im Internet auf neue Kommunikationsmodelle wie Twitter und Mircoblogging setzt, so schwerfällig verhalten sich Unternehmen, wenn es um professionelle soziale Netzwerke, zum Beispiel bei der Suche nach Experten für ein bestimmtes Projekt, oder um Kollaboration entlang der Wertschöpfungskette geht. Das neue Produkt schließt genau diese Lücke. Es bietet eine strukturierte Plattform für alle, die an einem wichtigen Geschäftsprozess beteiligt sind, von der Fachkraft bis zum Vorstand, bei der jeder sein spezielles Wissen und seine Erfahrungen einbringen kann. Wir holen damit die "Webciety" ins Unternehmen. Aber ich möchte hier nicht zu viel verraten. Wir werden das neue Produkt auf der CeBIT im Detail vorstellen.

CW: Was läuft in der Praxis schief beim Modellieren von Geschäftsprozessen?

Kürpick: Es ist weniger die Modellierung als die unterschiedliche Sprache, die Fachabteilungen und IT-Experten verwenden. Wenn etwa die Fachabteilung verlangt, einen Bestellvorgang zu verändern, versteht die IT-Abteilung: Dieser oder jener Service muss umprogrammiert werden. Was dann dabei herauskommt, ist häufig IT-gesteuert und muss nicht unbedingt das Ergebnis bringen, das die Fachabteilung gewünscht hat. So entstehen Missverständnisse, die die Prozesseffizienz beeinträchtigen.