Service-orientierte Architekturen

SOA – eine Falle für IT-Kunden?

12.02.2008
Von Hadi Stiel

IBM propagiert Offenheit

So viel Verschlossenheit provoziert IBM, mit seiner SOA-Strategie Position gegen die von Microsoft zu beziehen. So nimmt Softwarechef Steven Mills für sein Unternehmen in Anspruch, zu versuchen, alle Plattformen und Anwendungen miteinander zu verbinden. Microsoft richte dagegen seine Connectivity-Möglichkeiten nur auf die eigenen Anwendungen aus. Daneben führt Mills für IBM das Open-Document-Format ins Feld, wohingegen Microsoft das hauseigene Office Open XML verfechte. Norbert Schädler, Executive Software Architect bei IBM Deutschland, postuliert, dass IBM eine Standardisierung offensiv vorantreibe. Unter anderem BPML (Business Process Modeling Language) sei schon heute über Herstellergrenzen hinweg tragfähig. Die Bereitschaft, sich zu öffnen, steige auch bei den anderen Herstellern: "Denn unter ihnen wächst die Erkenntnis, dass der Weg zum SOA-Erfolg nur über eine heterogene IT führt."

IT-Berater Hein hält von solchen Einschätzungen wenig. Die SOA-Strategie von IBM qualifiziert er beim aktuellen Stand der Technik als ”fast so eigenproduktlastig und verschlossen wie die von Microsoft”. Er spricht von der Gefahr entstehender SOA-Monolithen: ”Sie sind zwar hinsichtlich eines geschäftsnahen IT-Einsatzes flexibler, dafür aber in ihrer Produkt- und Preisbindung noch gewaltiger als die Mainframes der Vergangenheit."