IT-Value-Management

So wird der Nutzen der IT sichtbar

10.02.2011
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Kennzahlensysteme, Kundebedarf & Wertbeitrag

3. Bedarfsgerechte Kennzahlensysteme

Die Bewertungsmethoden gründen sich überwiegend auf Key-Performance-Indikatoren (KPIs). Für die Ermittlung von Verfügbarkeitsdaten oder zur Qualitätsmessung von IT-Services sind solche KPIs weitgehend vorhanden. Es mangelt aber an differenzierten und durchgängigen Informationen zur Qualität der IT-Prozesse und zur technischen Performanz. Die Qualität der IT-Prozesse ist auch deshalb so wichtig, weil sie einen Indikator für anforderungsgerechte Strukturen in der IT-Organisation darstellt.

4. Ausrichtung am Kundenbedarf

Zu den Kernaufgaben des IT-Value-Managements gehört die Konzentration auf eine kundengerechte Gestaltung des Leistungsspektrums. Die Grundlage dafür bildet ein in das Unternehmen eingepasstes Anforderungs-Management. Da wird in der Praxis aber oft stiefmütterlich behandelt. Hier müssen Steuerungsmodelle und Methoden entwickelt werden, mit denen sich Fragen wie diese beantworten lassen: Sind die IT-Investitionen und -Leistungen präzise an den Bedürfnissen des Managements und der Anwender ausgerichtet? In welcher Breite und Qualität unterstützen sie die Geschäftsprozesse in den Fachbereichen? Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass Kundenanforderungen einem ständigen Wandel unterliegen.

5. Services oder Systeme ohne Wertbeitrag

Historisch gewachsenen IT-Strukturen haben die Eigenart, dass sich die Wertigkeit von einmal benötigten IT-Leistungen inzwischen oft verändert hat. IT-Leistungen mit einem geringen Wertbeitrag systematisch zu ermitteln gehört zu den Kernaufgaben des IT-Value-Managements. Ein derartiges Ziel lässt sich einfach formulieren. Doch in der Praxis stößt die geplante Abschaltung von Altsystemen jedoch häufig auf Widerstände. Manche sind aus technischen Gründen tatsächlich unverzichtbar. Doch andere werden nur am Leben erhalten, weil die Benutzer persönliche Gründe für deren Fortbestand haben. Altsysteme, Technologien und IT-Services ohne Wertbeitrag aus Furcht vor Komplikationen zu erhalten ist jedoch der falsche Weg. Ein besserer Ansatz ist die Einführung akzeptabler Verfahrensweisen (zum Beispiel eines Application-Portfolio-Managements).