PC-Sicherheit

So viel kostet ein sicherer PC

21.09.2011

Mail und Web

Viele Schädlinge schleichen sich per E-Mail oder Internet ins System. Lesen Sie, welche Maßnahmen die meiste Sicherheit bringen.

HTML-Verzicht
HTML-Verzicht

HTML-Verzicht
HTML ist die Programmiersprache, genauer gesagt: Die Seitenbeschreibsprache, in der Webseiten geschrieben sind. Seit einigen Jahren findet sich HTML auch in Mails. Dadurch lassen sich Nachrichten mit farbigen Schriften, Hintergründen, Tabellen etc. gestalten. So hübsch HTML-Mails ausschauen, so heftig werden sie kritisiert – nicht ganz zu Unrecht. Sicherheitslücken in Mailprogrammen betreffen meist HTML-Nachrichten. Dank ihnen konnten sich Script-Würmer wie VBS/Kakworm verbreiten. Zudem lassen sich Phishing-Links in solchen Mails leichter unterbringen. HTML wird auch exzessiv missbraucht, um unerwünschte Massenmails an Spam-Filtern vorbeizuschmuggeln.

Wenn Sie in Ihrem Mailprogramm die HTML-Anzeige abschalten, sind Sie nicht nur sicherer unterwegs, sondern sehen einer Nachricht auch viel schneller an, ob es sich um Spam oder Phishing handelt. In Outlook Express geht’s via Extras/Optionen zum Register Lesen, wo Sie ein Häkchen bei „Alle Nachrichten als Nur-Text lesen“ setzen.

In Mozilla Thunderbird finden Sie im Menü Ansicht/Nachrichtentext den Punkt Reiner Text. Er schaltet die HTML-Anzeige ab. Aber nicht alle HTML-Mails sind schlecht: Um solche von seriösen Absendern im Originaldesign zu betrachten, wählen Sie in Outlook Express einfach Ansicht/Nachricht in HTML.

In Outlook braucht’s einen Klick auf den Balken Diese Nachricht wurde zum Nur-Text-Format konvertiert.

In Thunderbird geht das via Ansicht/Nachrichtentext/Original HTML. Zudem haben Sie noch die Möglichkeit, bestimmte Mails (z.B. den PC-WELT-Newsletter) automatisch in separate Ordner einzusortieren. Mithilfe der Erweiterung Mnenhy lässt sich ein einzelner Mailordner so konfigurieren, dass die darin liegenden Mails automatisch als HTML angezeigt werden.
Fazit: Winziger Aufwand, großer Gewinn.

Browser wechseln
Browser wechseln

Browser wechseln
Die durch Cyberkriminelle intensiv ausgenützten Schwächen des Internet Explorers haben sehr viele Anwender dazu gebracht, den Browser zu wechseln. Die meisten Umsteiger haben sich Mozilla Firefox an Bord geholt, andere haben sich Opera zugewandt. Der Senkrechtstarter der letzten Monate ist allerdings Google Chrome. Alle drei Browser bieten erfahrungsgemäß wesentlich mehr Sicherheit als der Internet Explorer; bei Chrome wurden Datenschutzbedenken seit Version 4.1 beseitigt. Dabei sind sie genauso einfach zu bedienen und bieten sogar praktische Zusatzfunktionen. Inzwischen gibt’s auch fast keine Webseiten mehr, die einem Alternativ- Browser Schwierigkeiten machen. Firefox bzw. Opera und Chrome sind eine Gratisinvestition in die Computersicherheit.
Fazit: Kleiner Aufwand, großer Sicherheitsgewinn.

Mailprogramm wechseln
Mailprogramm wechseln

Mailprogramm wechseln
Noch werden die meisten Schadcodes für Outlook/Outlook Express/Windows Live Mail und den Internet Explorer geschrieben. Microsofts Mailprogramme benutzen den stark attackierten Internet Explorer fürs Darstellen der Mails. Der Umstieg auf Mozilla Thunderbird bringt daher einen Sicherheitsgewinn. Der „Donnervogel „ hat übrigens noch viel mehr auf dem Kasten, so auch einen Spam-Filter.
Fazit: Ein Wechsel von Outlook/Outlook Express/Windows Live Mail auf eine andere Mail-Software bringt deutlich mehr Sicherheit.

ActiveX bremsen
ActiveX bremsen

ActiveX bremsen
Der Internet Explorer ist der einzige Webbrowser, der ActiveX-Programme ausführen kann. Webseiten, die Wert auf Kompatibilität legen, verwenden darum überhaupt kein ActiveX mehr. Nur z.B. beim Windows-Update und bei den meisten Onlinevirenscannern finden sich nützliche ActiveX-Funktionen. Sonst birgt sie erhebliche Gefahren und wird von vielen Schädlingsschreibern hemmungslos ausgenutzt.

Im Internet Explorer können Sie via Extras/ Internetoptionen/Sicherheit die Internetstufe wählen und per Stufe anpassen die ActiveX-Elemente abschalten. Doch dies hat einen Haken: Microsoft hat auch alle anderen aktiven Elemente (z.B. QuickTime, Flash etc.) damit gekoppelt. Wenn Sie ActiveX abschalten, ist Ihr Internet Explorer zwar deutlich sicherer, aber zum Surfen fast nicht mehr zu gebrauchen.

Sie müssten jede Seite, der Sie multimediale Inhalte erlauben wollen, in die „Zone für vertrauenswürdige Sites“ aufnehmen. Die bessere Alternative: Browser wechseln.
Fazit: Mittelmäßiger Aufwand, großer Sicherheitsgewinn. Dafür Einbußen beim Surfen.