Kurzer Praxistest

So tickt das Palm Pre

09.07.2009
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Innovatives Bedienkonzept

Das Betriebssystem webOS verfügt über ein fast intuitives Bedienkonzept.
Das Betriebssystem webOS verfügt über ein fast intuitives Bedienkonzept.
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Beim Bedienkonzept von WebOS hat sich Palm an der Nutzung eines Kartenspiels angelehnt: Jede Applikation wird quasi als neue Spielkarte auf das Display gelegt und kann anschließend verkleinert oder von anderen Anwendungen überdeckt werden. Per Druck auf den zentralen Knopf auf der Unterseite lässt sich einsehen, welche Anwendungen geöffnet sind. Eine Fingerbewegung nach oben schließt eine nicht mehr benötigte Applikation. Wischt man vom äußeren rechten Ende aus horizontal über den Screens, kann man durch die aktiven Anwendungen "scrollen". Auch der schnelle Zugriff auf wichtige Applikationen ist originell gelöst: Unterhalb des eigentlichen Displays befindet sich ein weiterer berührungsempfindlicher Bereich: Bewegt man von hieraus in der Mitte den Finger vertikal nach oben, erscheint das bei offenen Applikationen versteckte Quick-Launch-"Band" mit bevorzugten Anwendungen. Noch im sichtbaren unteren Bereich des Screen liegt außerdem ein Notification Panel, das den Nutzer über Ereignisse von im Hintergrund laufenden Anwendungen - etwa eine eingehende SMS oder E-Mail - informiert.

Alles auf einen Blick

Schön ist auch die bereits von aktuellen HTC-Geräten bekannte und weiterentwickelte Verschmelzung von unterschiedlichen Kontaktinformationen. So kann sich der Nutzer etwa sämtliche Kommunikation zu einem Bekannten gebündelt anzeigen lassen, unabhängig davon, ob es sich dabei um E-Mails, SMS, Instant Messaging oder neue Facebook-Einträge handelt. In die gleiche Richtung stößt die universelle Suche. Bei der Eingabe eines Begriffs zeigt das Pre passende Ergebnisse aus allen Bereichen, etwa Kontakte, E-Mail etc. an. Wird das Wort nicht gefunden, bietet das Gerät an, die Suche im Web, also bei Google, Google Maps, Twitter oder Facebook weiterzuführen.

Außerdem erlaubt das Palm Pre die Führung mehrerer Kalender, entsprechende Einträge lassen sich gesammelt oder separat anzeigen oder in andere Kalender übertragen. Als Gerät für "busy people" gedacht, unterstützt das Pre dank der Integration von Exchange/ActiveSync bereits die Synchronisation von E-Mails (wenn auch nicht ganz problemlos) und andere Features. Palm selbst hat zudem eine Remote-Wipe-Funktion integriert. Mittelfristig will der Hersteller weitere Funktionen einbauen, um das Smartphone tauglich für den Enterprise-Einsatz zu machen. Unter anderem geht Palm-Manager Petitt wegen der engen Zusammenarbeit mit Dataviz davon aus, dass bald eine Office-Suite für WebOS verfügbar sein wird.