4K

So stellen Sie UHD-Monitore ultrascharf ein

07.08.2016
Von 
Ines Walke-Chomjakov kümmert sich um alles Wissenswerte zu IT-Peripheriegeräten. Zu ihren Spezialgebieten gehören Drucker und 3D-Druck. Weitere Themenbereiche sind Displays und kommende Technologien wie selbstfahrende Autos.

Echte 10-Bit-Farbtiefe am Monitor einstellen

Monitore, die die Farbtiefe mit 10 Bit darstellen können, werden vom Grafiktreiber nicht automatisch erkannt. Den Modus müssen Sie in den Treibereinstellungen der Karte aktivieren.
Monitore, die die Farbtiefe mit 10 Bit darstellen können, werden vom Grafiktreiber nicht automatisch erkannt. Den Modus müssen Sie in den Treibereinstellungen der Karte aktivieren.

Manche Monitore mit UHD-Auflösung, aber auch Displays mit niedrigerer Auflösung (etwa Full-HD) können Farben in 10 Bit wiedergeben. Verantwortlich dafür ist das eingebaute Panel. Haben Sie einen derartigen Bildschirm, wollen Sie die theoretisch möglichen 1,073 Milliarden Farben natürlich auch am Schirm sehen. Die höhere Qualität lässt sich neben den gleichmäßigeren Farbübergängen besonders gut an einer Graustufenskala erkennen. Sie zeigt im Vergleich zu 8-Bit-Farbtiefe gerade in den dunklen Bereichen weit mehr Abstufungen. Das kommt dem Kontrast zugute, der die Stufen von hell zu dunkel dann sehr natürlich wiedergibt. Damit der 10-Bit-Modus tatsächlich klappt, müssen neben dem Bildschirm auch die Grafikkarte und die Software das hohe Farbspektrum unterstützen.

Wenn Sie den Bildschirm zum ersten Mal mit dem Rechner verbinden, erkennt der Grafikkartentreiber jedoch nicht automatisch, dass es sich beim angeschlossenen Schirm um ein derartiges Gerät handelt. Sie müssen den 10-Bit-Modus manuell über die Grafikkarten-Software aktivieren. Dazu öffnen Sie etwa bei Nvidia-Karten die Systemsteuerung. Unter "Anzeige -> Auflösung ändern" finden Sie "Ausgabe-Farbtiefe". Hier wählen Sie statt der voreingestellten 8 bpc nun 10 bpc aus. Das Kürzel steht für "Bit per Color" - Bit pro Farbe. Nun sendet die GPU die Farbdaten mit der höheren Farbtiefe an den Bildschirm.

Darstellung am Schirm manuell anpassen

Erkennt das Betriebssystem den Monitor korrekt als UHD-oder 5K-Gerät, fallen die Programm-Icons auf dem Desktop oft zu klein aus. Sie können die Darstellung jedoch individuell anpassen. Per Rechtsklick auf den Desktop gelangen Sie zur "Bildschirmauflösung" bei Windows 8, zu "Anzeigeeinstellungen" bei Windows 10 . Während Windows 8 vier Zoomstufen von 100 bis 200 Prozent anbietet, wenn Sie auf "Text und weitere Elemente vergrößern oder verkleinern" klicken, finden Sie bei Windows 10 eine stufenlose Regulierung unter "Bildschirm -> Anzeige anpassen", die bis zu 450 Prozent geht. Werte in dieser Größenordnung bietet Windows 8 unter "Benutzerdefinierte Optionen für die Größenanpassung". Hier lassen sich Werte bis zu 500 Prozent definieren. Während die Änderung bei Windows 8 erst nach einem Neustart wirksam wird, setzt sie Windows 10 sofort um oder mahnt ein erneutes Anmelden an, damit auch alle Apps mitgenommen werden.

Bei Windows 10 ist noch mehr möglich, wenn Sie auf "Erweiterte Anzeigeeinstellungen" klicken. Unter "Erweiterte Größeneinstellungen für Text und andere Elemente" lässt sich die Textgröße einzelner Elemente anpassen. Hier ändern Sie dezidiert die Größe der Beschriftung von Titelleisten, Menüs oder Meldungsfeldern bis zu einer Schriftgröße von 24 Punkt. Zusätzlich lässt sich die Schrift fetten. Die Einstellung wird nach einem Klick auf "Übernehmen" wirksam. In der Regel dauert es eine Weile, bis Windows sie umgesetzt hat.

Unscharfe Schrift bei skalierter Anzeige korrigieren

Unter Windows 10 lässt sich die Textgröße gezielt für bestimmte Elemente einstellen. Auf diese Weise erscheinen beispielsweise nur Titelleisten oder nur Menüs mit größerer Schrift.
Unter Windows 10 lässt sich die Textgröße gezielt für bestimmte Elemente einstellen. Auf diese Weise erscheinen beispielsweise nur Titelleisten oder nur Menüs mit größerer Schrift.

Sie haben Ihre Windows-Anzeige auf 200 Prozent skaliert, um die Icons größer zu machen. Dadurch werden jedoch Schriften in bestimmten Anwendungen unscharf dargestellt. Der Grund: Die Softwarehersteller halten sich hier nicht an die Windows-Vorschriften für High-DPI-Anwendungen, also für Bildschirme mit hohen Auflösungen. Um nun die Schrift trotzdem scharf sehen zu können, müssen Sie die Skalierung für dieses Programm deaktivieren. Dadurch geht die Windows-Darstellung zurück auf hundert Prozent und somit auf die ursprüngliche Schärfe. Öffnen Sie dazu mit einem Rechtsklick das Kontextmenü des betroffenen Programm-Icons. Wählen Sie "Eigenschaften" und das Register "Kompatibilität". Setzen Sie einen Haken bei "Skalierung bei hohem DPI-Wert deaktivieren". Nachteil: Auch die Bedienelemente des Programms schrumpfen wieder auf die ursprüngliche Größe. Manche Programme bieten selbst Abhilfe, etwa bei Apple iTunes. Hier können Sie unter "Bearbeiten -> Einstellungen -> Allgemein" immerhin die Größe der Wiedergabeliste und die der Symbole über "Klein, Mittel, Groß" einstellen. (PC-Welt)