"Wir tun immer so, als würde sich etwas ändern, beschwören den Paradigmenwechsel. Und dann stellen wir fest, dass uns alles Alte geblieben ist." Mit diesen Worten stimmte Rainer Janßen, CIO der Münchner Rückversicherungs AG, die handverlesene Teilnehmerschar in das Thema der diesjährigen Veranstaltung "The CIO Beyond" ein. Das Motto lautete diesmal "Die CIO Agenda 2021".
Wie Janßen ausführte, sind Mainframe, Client-Server und ähnliches immer noch da. Trotz Medienkongruenz gibt es mehr und teuerer Fernsehgeräte denn je. Wir haben zwar Tablets und Smartphones, werfen die Laptops nicht weg. Das Neue kommt immer nur zusätzlich: "Statt Wandel bekommen wir immer mehr Vielfalt. Deshalb können wir uns darauf einstellen, dass uns auch in zehn Jahren noch eine immer weiter zunehmende Heterogenität begleiten wird."
Klaus Straub, CIO der Audi AG, wies auf ein Thema hin, das die IT-Verantwortlichen auf Jahre hinaus beschäftigen dürfte. Es dreht sich um die zunehmende Bedeutung der Consumer-IT im Unternehmensumfeld und schließt eine Entwicklung ein, die unter dem effektheischenden Titel "Bring your own Device" (Byod) bekannt geworden ist.
"Drei Viertel der IT-Innovationen kommen zunächst im Consumer-Markt an. Und wir überlegen uns, wie wir sie einbauen können," erläuterte Straub: "Der Anwender hat ja immer zwei Hüte auf: den des Mitarbeiters und den des privaten IT-Nutzers. Sollten wir als CIOs diese Welten nicht zusammenbringen? Wenn wir es nicht tun, werden wir möglicherweise nicht mehr lange bestehen können." Heute schon wichen die Mitarbeiter für die Teamarbeit teilweise auf Social-Media-Plattformen wie Facebook aus, weil sie einfach zu handhaben seien: "Wir sollten Trends aktiv mitgestalten, nicht behindern. Allerdings können wir nicht nur eine IT für die Generation Y machen. Auch in dieser Hinsicht müssen wir zwei Welten zusammenbringen."
- Der Ort des Geschehens
Schloss Elmau - hier wäre so mancher CIO gern über das Wochenende eingeschneit gewesen. - Herzlich Willkommen
Das Event-Team nimmt Audi-CIO Klaus Straub in Empfang. - Kein Eis zu brechen
In der Kaminbar fremdelte niemand; die meisten Teilnehmer kannten sich schon, neue Gesichter wurden freundlich aufgenommen - Die Spielzeuge der CIOs
So klein, so leicht, so gebrauchsfertig - ein Tablet-PC fasziniert auch IT-Profis immer noch - Insider-Witz?
Leider wissen wir nicht, was diesen Herren soviel Spaß bereitet hat. - Der Zeremonienmeister
Brainpunkt-Geschäftsführer Gunter Nittbaur führte die Gruppe in die Methode ein. - Kein gewöhnlicher Kongress
Der "CIO beyond" hat seine eigenen Regeln. Sie sollen sicherstellen, dass alle Teilnehmer möglichst viel beitragen und noch mehr mitnehmen. - Paradigmen-Wechsel in der IT
Drei "Initiativvorträge" sollen die Diskussion anheizen. Den ersten hielt der CIO der Münchener Rück, Rainer Janßen - Bring your own Device
Im zweiten Kurzvortrag beschrieb Klaus Straub, CIO der Audi AG, einen der umstrittendsten IT-Trends: Privat-PCs am Arbeitsplatz. - Cloud & Co.
Mit der Auslagerung von IT-Services beschäftigte sich Horst Westerfeld, CIO des Landes Hessen. - Brainstorming
Schon während der Vorträge sollten die Teilnehmer notieren, was ihnen durch den Kopf ging. - Eigene Prioritäten setzen
Anschließend wurden die notierten Gedankenblitze an Pinwänden gesammelt. - Eine Fülle von Ideen
Wo sind die großen Themen, und welche Ideen lassen sich bündeln oder einem Thema unterordnen? - Diskussion die Themen
Meinungsverschiedenheiten sind durchaus erwünscht. Jede Idee wird zugelassen. Verwerfen kann man sie immer noch. - Das eigene Thema "verkaufen"
Wer einen Aspekt unbedingt diskutieren möchte, muss ihn den anderen Teilnehmern schmackhaft machen. - Kompromissbereit sein
Manchmal muss man ein Thema auch modifizieren, um es für andere interessant zu machen - "Gekauft"
Die Währung auf dem Marktplatz der Ideen ist die Unterschrift der anderen Teilnehmer unter den eigenen Themenvorschlag. - So viele Themen wie möglich
Jedes Thema mit mindestens acht Unterschriften kommt eine Runde weiter. - Heiratsanträge und Körbe
Wer meint, dass zwei Themen zusammenpassen, kann eine Heirat vorschlagen. Aber die Urheber des Themas haben ein Veto-Recht. - Nach getaner Arbeit
Die zwölf Themen für den kommenden Tag sind gefunden. Auch Thomas Henkel von Amer Sports (links) und Ricardo Diaz Rohr von EnBW dürfen jetzt ausspannen. - Das Gala-Diner
Auch kulinarisches hat Schloss Elmau viel zu bieten. Das fanden auch Enrico Senger von Schindler (links) und Dieter Geile von Refratechnik. - Und weiter geht's
Ein wenig verschlafen, aber pünktlich trafen sich die Teilnehmer am nächsten Morgen zu den Gruppendiskussionen. - Wechselnde Besetzungen
Jeweils drei Gruppen diskutierten ein Thema. Nach einer Stunde wurde das Fazit gezogen, und neue Gruppen fanden sich zusammen, um neue Themen zu besprechen. - Ungewöhnlich sachlich...
Das in Manager-Kreisen weit verbreitete Imponierghabe blieb erfreulicherweise aus. Den Teilnehmern ging es um die Sache - ... aber keineswegs emotionslos ...
Beim Austausch der Argumente legten einige CIOs durchaus Temperament an den Tag - wie Robert Simmeth von O2. - ... sondern lebhaft und fair
Auch Audi-CIO Klaus Straub ging aus sich heraus, wenn es galt, den eigenen Standpunkt zu vertreten - Das abschließende Fazit
Jede Gruppe stellte ihre Arbeitsergebnisse der gesamten Runde vor. - Auf ein Neues
Wieder eine gelungene Veranstaltung! Also dann, bis zum nächsten Jahr.