Tuning

So rüsten Sie Ihr Notebook auf

04.04.2013
Von David Wolski

Interne und externe Festplatte & WLAN-Adapter

Größere Festplatte: Speicher statt Geschwindigkeit

Als Alternative zu einer SSD kann sich unter Umständen auch eine größere Festplatte lohnen. Während die SSD bei begrenzter Kapazität hohe Geschwindigkeit verspricht, bringen herkömmliche Festplatten vor allem eines: Speicherplatz. Sollen möglichst große Datenmengen auf dem Notebook Platz finden, so lohnt sich eher der Einbau einer größeren und, wenn möglich, schnelleren Festplatte. Die Vorteile aus beiden Welten versuchen hybride Festplatten (H-HDDs) zu kombinieren. Dabei ergänzen die Hersteller die Festplatte mit einem integrierten Flash-Speicher, der häufig benötigte Daten schneller zur Verfügung stellt. Aufgrund geringer Geschwindigkeitsvorteile ist es H-HDDs nicht gelungen, sich durchzusetzen. Seagate wagte mit der Momentus XT letztes Jahr einen Neuanfang und erhöhte den Flash-Speicher auf 8 GB. Im Idealfall wird die Festplatte damit bis zu 70 Prozent schneller, wobei der integrierte Controller die Organisation der Daten übernimmt und die Leistungssteigerung damit nicht mehr vom Betriebssystem abhängt.

Fazit und Empfehlung: Ob sich anstatt einer SSD doch eher eine große Festplatte lohnt, hängt ganz vom Einsatzzweck des Notebooks ab. Ein 500 GB großes SATA-Laufwerk im 2,5-Zoll-Format bekommen Sie ab etwa 50 Euro, für eine 750-GB-Platte zahlen Sie rund 70 Euro, und für 1 Terabyte sollten Sie knapp 100 Euro veranschlagen. Hybride Festplatten mit Flash-Speicher kosten mehr als das Doppelte und bedienen damit nur einen Nischenmarkt. IDE-Festplatten verschwinden langsam aus dem Angebot der Händler. Wer ein altes, hochwertiges Notebook mit IDE-Schnittstelle aufrüsten möchte, sollte daher nicht mehr zu lange warten.

Externe Festplatte: Als Backup-Medium ein Muss

Von einer externen Festplatte, die Sie über USB 2.0/3.0 oder E-SATA bei Bedarf an das Notebook anschließen, haben Sie doppelten Nutzen: Zum einen lagern Sie selten benötigte Daten auf ein großzügiges und günstiges Speichermedium aus, etwa um Platz auf einer internen SSD zu schaffen. Zum anderen dient die externe Platte als zuverlässiges Backup, das zu Hause bleibt, wenn Sie mit dem Notebook unterwegs sind.

Fazit und Empfehlung: Ein Backup auf einer externen Festplatte ist praktisch und sicher. Beim Einbau einer SSD kann die frei gewordene Platte künftig mit einem externen Gehäuse umfunktioniert werden. Die Kosten sind dann sehr gering: Ein Gehäuse mit abwärtskompatiblem USB 2.0 kostet etwa zehn Euro, mit E-SATA-Anschluss wird rund das Doppelte fällig.

WLAN-Adapter: Schnellerer Standard per USB

WLAN-Adapter für USB: Wenn ein älteres Notebook lediglich 802.11g unterstützt, kann ein externer Adapter über USB den neuen Standard 802.11n nachrüsten, was auch im Einzelantennenbetrieb eine bessere Netzwerkbandbreite bringt.
WLAN-Adapter für USB: Wenn ein älteres Notebook lediglich 802.11g unterstützt, kann ein externer Adapter über USB den neuen Standard 802.11n nachrüsten, was auch im Einzelantennenbetrieb eine bessere Netzwerkbandbreite bringt.

Über WLAN verfügen auch ältere Notebooks. In der Regel funken diese aber nicht mit dem schnellen 802.11n-Standard, sondern nutzen das langsamere, ältere 802.11g. Wenn dagegen der WLAN-Router bereits 802.11n bietet, lohnt sich die Nachrüstung des Notebooks. Dazu kommt ein WLAN-Adapter mit USB-Anschluss in Frage, der einfach an einen freien Port angesteckt wird. Die Installation der mitgelieferten Treiber unter Windows ist unproblematisch und der interne WLAN-Chip kann über das BIOS de-aktiviert werden. Der Austausch der internen WLAN-Karte von Notebooks lohnt sich selten. Zwar nutzen interne Karten einen standardisierten Mini-PCI-Slot, aber nicht immer erkennt das BIOS fremde Karten.

Fazit und Empfehlung: Zwar können WLAN-Adapter die optimale Geschwindigkeit von 450 MBit/s bei 802.11n nicht erreichen, weil die dafür erforderlichen drei Antennen nicht vorhanden sind. Meist gibt es nur eine einzige Antenne. Die Gesamtbandbreite ist damit auch unter Idealbedingungen auf maximal 150 MBit/s begrenzt. Immerhin ist dies mehr Bandbreite und Reichweite, als 802.11g bietet. Ein weiterer, positiver Nebeneffekt: Die Qualität des Funksignals profitiert in den meisten Fällen von externen Adaptern, da interne Antennen oft von elektrisch leitfähigen Gehäuseteilen abgeschirmt werden. Der Kostenpunkt für einen USB-Adapter für 802.11n liegt bei etwa 15 Euro.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.