ERP-Harmonisierung schlägt Security

So reagieren IT-Entscheider auf die Wirtschaftskrise

26.02.2009
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Aus der letzten Krise gelernt

Die meisten Umfrageteilnehmer haben sich genau überlegt, wo sie sparen können.
Die meisten Umfrageteilnehmer haben sich genau überlegt, wo sie sparen können.
Foto: CapGemini 2009

Umso interessanter ist die Frage, was diejenigen tun werden, deren Budget aufgrund der Finanzkrise noch einmal beschnitten wurde. Capgemini bezeichnet die Reaktionen auf die sich abzeichnende Krise als "erstaunlich geordnet": Zuerst würden anstehende Projekte, wenn möglich, aufgeschoben, dann Verhandlungen mit Herstellern und Lieferanten geführt und die Systeme weiter konsolidiert, um Lizenz- und Wartungskosten zu sparen. 45 Prozent der Befragten wollten gegebenenfalls auch Personal entlassen. Der Abbruch von Projekten sei höchstens für den Notfall vorgesehen; weil er bereits getätigte Investitionen zunichte mache, koste er am meisten Geld. (Siehe auch: "Was dieses Jahr auf Sie zukommt".)

Den "routinierten" Umgang mit der wirtschaftlichen Situation führt Capgemini darauf zurück, dass die Mehrheit der Befragten aus der Dotcom-Krise zu Beginn des Jahrzehnts gelernt habe. Das belege auch die Entwicklung des Budgets für wichtige Themen. Seit 2001 sinke der für Innovationen reservierte Anteil der IT-Ausgaben beständig: Waren es 2004 noch etwa 35 Prozent, so standen im vergangenen Jahr nur noch etwas mehr als 20 Prozent zur Verfügung. Durch dieses permanente Abschmelzen seien viele Neuerungen in den Unternehmen auf der Strecke geblieben, so der IT-Dienstleister. Und denselben Fehler wollten die IT-Verantwortlichen kein zweites Mal machen.

Deshalb strebten viele IT-Chefs an, ihre Innovationsbudgets wieder zu erhöhen - auf durchschnittlich 25 Prozent - und dafür in den klassischen IT-Bereichen zu sparen. Das bedeute: die internen Serviceprozesse weiter standardisieren, den Preiskampf am Hardwaremarkt führen und die Outsourcing-Verträge neu aushandeln.