ERP-Harmonisierung schlägt Security

So reagieren IT-Entscheider auf die Wirtschaftskrise

26.02.2009
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Der aktuellen Trendstudie von Capgemini zufolge wirkt sich die angespannte Situation auf zwei Fünftel der IT-Budgets aus.

Welche Themen spielen für die IT eine entscheidende Rolle? Und wie entwickeln sich die Budgets? Diese Fragen stellte das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Capgemini auch in diesem Jahr wieder Entscheidungsträgern aus rund 100 Unternehmen, die in Deutschland, Österreich oder der Schweiz beheimatet sind. Besondere Brisanz bekommt die jährlich vorgenommene Studie vor dem Hintergrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise.

Die gute Nachricht: Drei von fünf Unternehmen haben ihre IT-Budgets nicht zurückgeschraubt.
Die gute Nachricht: Drei von fünf Unternehmen haben ihre IT-Budgets nicht zurückgeschraubt.
Foto: CapGemini 2009

Wie sich herausstellte, sind 40 Prozent der IT-Budgets für 2009 unmittelbar von der Krise betroffen - in den meisten Fällen negativ. Die Zahlen datieren laut Capgemini von Oktober und November 2008, wurden also gesammelt, kurz nachdem die Bundesregierung für die Sicherheit der Spareinlagen garantierte und der Börsengang der Deutschen Bahn wegen der Finanzkrise verschoben worden war. Trotzdem erwarteten damals 32 Prozent der Befragten eine Budgetsteigerung. Die Erwartungen für das Jahr 2010 sind ausgeglichen; jeweils ein knappes Drittel rechnet mit Steigerung, Stagnation beziehungsweise Senkung der IT-Ausgaben im Vergleich zum Status quo. Für 2011 obsiegt sogar der Optimismus: Fast jeder zweite (48 Prozent) Umfrageteilnehmer ist zuversichtlich, dass die IT dann mehr Geld zur Verfügung haben wird als im laufenden Jahr.

Von den Kürzungen kaum betroffen sind Customer-Relationship-Management (CRM), Business Intelligence (BI) und Portale. Hier wollen jeweils mehr als 40 Prozent der befragten Unternehmen in den kommenden fünf Jahren ihre Investitionen erhöhen. Wie Capgemini mitteilt, sind Portale der einzige IT-Bereich, für den schon in diesem Jahr mehr Unternehmen ihren Beutel weiter öffnen als im vergangenen. Die Erklärung liegt auf der Hand: Portalprojekte zielen darauf ab, Self-Services anzubieten, also den Automatisierungsgrad der Geschäftsprozesse zu steigern und auf diese Weise die Kosten zu senken.