Ratgeber

So planen Sie Ihre Mobilitätsstrategie

17.06.2010
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Mobility as a Service

Eine interessante Lösung für mittlere und größere Unternehmen ist in diesem Zusammenhang die "Open Mobile Platform" von iPass. Die Mobilitätslösung zeigt den Mitarbeitern auf ihren Endgeräten (Smartphones und Notebooks) an, welche Verbindungen vor Ort verfügbar sind - unabhängig davon, ob es sich um iPass-Verbindungen, Carrier-Netze oder Firmen- und andere WLANs handelt. Optional wird der Anwender - basierend auf frei definierbaren Vorgaben - aber auch automatisch mit dem am besten geeigneten Netz verbunden. Gleichzeitig sammelt und überträgt das Programm Reporting-Daten zum Unternehmen und dient bei Bedarf als Schnittstelle zu anderer Client-Software und internen IT-Systemen. Eine ähnliche, wenn auch nicht ganz so umfangreiche Lösung bietet Verizon Business mit "Enterprise Mobility as a Service" an. Außerdem besitzen einige VPN-Clients, wie sie etwa Lancom für Windows-Notebooks anbietet, als Zusatzfunktion einen Budget-Manager, der für die Einhaltung eines festgesetzten Zeit- oder Volumenkontingents bei UMTS-Verbindungen sorgt. Die Voreinstellungen können sowohl Anwender wie auch Administratoren vornehmen.

Klare Regeln aufstellen

Solche Lösungen entbinden das Unternehmen aber nicht von der Pflicht, eine Mobile User Policy zu entwerfen - am besten zusammen mit allen Beteiligten, dem Betriebsrat und einem Rechtsbeistand. Mit dieser können Unternehmen unerwünschte Praktiken untersagen und dafür sorgen, dass Mitarbeiter auch unterwegs Compliance-Vorschriften erfüllen. Eine Mobile Policy ist vor allem bei der Nutzung mancher Smartphones mit Consumer-Background wie dem iPhone wichtig, da hier nicht alle unerwünschten Funktionen deaktiviert werden können. Inhaltlich sollte darin unter anderem behandelt werden, wer zur Nutzung von bestimmten Diensten (Roaming!) berechtigt ist, wer wofür haftet und wie die Services verwaltet werden, also wer für Sicherheit, Bezahlung, Beschaffung und Ähnliches sorgt. Außerdem sollte einem ausgeglichenem Work-Life-Balance Rechnung getragen werden. So birgt die ständige Erreichbarkeit über ein Smartphone zwar etliche geschäftliche Vorteile, gerade Mitarbeiter in leitenden Positionen laufen jedoch Gefahr, dass sie am Wochenende buchstäblich nicht mehr abschalten.

Die Auswahl der Endgeräte hat auch Konsequenzen für Aspekte wie die Entwicklung mobiler Anwendungen oder die Integration in die IT-Infrastruktur. Ist etwa vorgesehen, dass verschiedene Gerätetypen oder Plattformen auf das ERP-System zugreifen sollen, ist ein Unternehmen besser mit einem Middleware-Ansatz bedient als mit der vom Business-Softwarehersteller angebotenen Integrationslösung.