Den Mac aufräumen

So passt alles auf die SSD

02.01.2014
Von 
Stephan Wiesend schreibt für die Computerwoche als Experte zu den Themen Mac-OS, iOS, Software und Praxis. Nach Studium, Volontariat und Redakteursstelle bei dem Magazin Macwelt arbeitet er seit 2003 als freier Autor in München. Er schreibt regelmäßig für die Magazine Macwelt, iPhonewelt und iPadwelt.

Schritt 3: Videos und Fotos sichten

iPhoto beansprucht schon deshalb viel Speicherplatz, weil das Programm bei jeder Bearbeitung eine neue Version des Fotos erstellt und beim Import Vorschaubilder für die schnelle Ansicht in der Übersicht anlegt. Wer an seinen Originalfotos hängt, wählt ein Album aus und ruft das Kontextmenü auf. Hier kann man über die Option „Zurück zum Original“ alle Arbeitsschritte rückgängig machen und die neu entstandenen Dateien löschen. Bei Raw-Fotos ist das ebenfalls möglich, hier heißt der Eintrag „Raw neu bearbeiten“. Ein weiterer Tipp: Behalten Sie nur die Fotos des letzten Jahres und exportieren Sie alle älteren Fotos.

Wer sich wie der Autor dieses Beitrags für keine dieser Methoden begeistern kann, sollte vielleicht den Umstieg auf ein Programm erwägen, das intelligenter mit Festplattenplatz umgeht als iPhoto, etwa Lightroom . Das Programm speichert nach der Bearbeitung des Fotos keine neuen Versionen, sondern merkt sich nur die Bearbeitungsschritte. Interessant für Raw-Fotografen: Version 5 unterstützt eine platzsparende Katalogisierung von Raw-Fotos.

iPhoto erstellt für ein iPad und iPhone Miniversionen von Fotos, die im Ordner "iPod Photo Cache" gesammelt werden.
iPhoto erstellt für ein iPad und iPhone Miniversionen von Fotos, die im Ordner "iPod Photo Cache" gesammelt werden.

Sind mehrere hundert GB an Videodateien auf der Festplatte gespeichert, hat man drei Möglichkeiten: Aussortieren, Auslagern oder die Videos verkleinern. Methoden für das Auslagern stellen wir später vor, eine interessante Alternative ist das Verkleinern. Oft liegen alte Videos als MPEG-2-Datei vor, die man mit einem Encoder wie Miro Video Converter in das deutlich schlankere Format H.264 umwandeln kann. Ein 6 GB großer Kinofilm belegt als MP4-Video dann nur noch knapp 1 GB Speicherplatz. Nebenbei erstellt man so eine mit dem iPad oder iPhone kompatible Version. Bei wichtigen Filmen sollte man die Originaldatei nach dem Konvertieren auf eine externe Festplatte sichern. Man muss auch nicht jeden Film kaufen. Im iTunes-Store und bei anderen Streaming-Diensten kann man Filme mieten.

Schritt 4: Daten schrumpfen

Hat man eine große Datei aufgespürt, muss man sie nicht immer löschen. Manchmal ist Komprimieren sinnvoll. Wie viel Platz man durch zippen gewinnt, hängt von der jeweiligen Dateiart ab. Stark komprimierte Dateien wie JPEG- und MP4-Dateien lassen sich fast gar nicht verkleinern, Office-Dateien und TIFF-Bilddateien dagegen sehr gut. Ein interessantes Konzept verfolgt das Tool Clusters , das im Hintergrund Daten eines Ordners komprimiert und entpackt.

Das Tool ist aber nicht ganz ungefährlich und die Effektivität hängt stark von den verwendeten Dateiformaten ab. Tipp für die Verwaltung von Zip-Archiven: Es gibt von Macitbetter eine Quicklook-Erweiterung, die die Inhalte von Zip-Archiven auflistet, ohne sie zuvor auspacken zu müssen. Platz spart man ebenso durch das Umwandeln in ein anderes Dateiformat. Neben Videos sollte man Musik im WAV-Format in das platzsparende Format AAC oder das kompatiblere MP3-Format wandeln.

Da die Tonqualität unter der Schrumpfkur leiden kann, empfehlen wir, die Originaldateien zu behalten und auf eine externe Festplatte auszulagern.Die Größe von PDFs könnte man mit Vorschau oder ein Automator-Skript minimieren. Das ist aber nur sinnvoll, wenn die PDF-Dokumente nicht ausgedruckt werden sollen, sondern nur am Mac oder iPad genutzt werden.