Business Intelligence

So managen Sie BI-Projekte

20.07.2009
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.

IT-Governance

Die Bedeutung sauberer Daten ist im Zusammenhang mit BI-Projekten kaum hoch genug einzuschätzen. Daten sind der vielleicht wertvollste Rohstoff eines Unternehmens. Ihre Produktion, Verwendung und Qualität muss bewusst und aktiv gemanagt werden. Das schlägt sich am besten in einer Governance-Struktur nieder, in der Richtlinien, Verantwortlichkeiten und Ziele festgehalten werden. Es kann auch Sinn geben, für einzelne Bereiche oder Projekte Datenqualitäts-Beauftragte zu benennen.

Um den oft schwierigen Dialog zwischen Business-Management und IT-Organisation auf sicheren Boden zu stellen, empfiehlt es sich, parallel zur Corporate Governance auch eine synchronisierte IT-Governance zu etablieren. Viele der Defizite, unter denen BI-Projekte immer wieder leiden, lassen sich so vermeiden - zum Beispiel eine unscharfe, verteilte Budgetverantwortung, unklare Mandate, eingeschränkte Handlungsoptionen des CIO, nicht geklärte Ownership etc. Auch wird sich die Versorgung des Managements mit entscheidungsrelevanter Information nach dem Einrichten einer aussagefähigen IT-Governance besser gewährleisten lassen.

BI Competence Center

Der Aufbau von BI-Strukturen erfolgt idealerweise in einer eigens dazu geschaffenen Organisationseinheit mit eigenem Anforderungs-Management - eigentlich ein alt bekanntes Gesetz, das aber viel zu selten beachtet wird. Die komplexen Zusammenhänge zwischen Prozessen, Systemen, Daten, Strategie, Unternehmenskultur und politischen Aspekten lassen sich nur aus einer solchen mandatierten Stabstelle heraus bündeln und in umsetzbare Teilthemen untergliedern. Die Stabsstelle sollte am besten beim CEO, alternativ aber auch beim CFO oder CIO angesiedelt sein. Die Aufgaben:

  • Services wie Anforderungsanalyse, Beratung, Berichtswesen sowie System- und Prozessoptimierung für die Fachabteilungen;

  • Fachliche und technische Entwicklung der Systeme (Fach- und IT-Ownership);

  • Betrieb der technischen Infrastruktur (Steuerung eines verantwortlichen IT-Dienstleisters): dabei geht es um den Hardwarebetrieb und das Aufbauen und Installieren der Basiskonfiguration des Datenbanksystems.

Die Vorteile eine Competence Centers liegen primär im Aufbau des ganzheitlichen und übergreifenden Know-hows sowie in der Fähigkeit, kurzfristig und flexibel auf veränderte Anforderungen reagieren zu können. Durch die gesammelten Erfahrungswerte und die hohe Kompetenz der Mitarbeiter lässt sich schnell hoher Nutzen realisieren.