Die Mehrheit der deutschen Führungskräfte lebt gesundheitsbewusst, so das Fazit einer Umfrage der Personalberatung Heidrick & Struggles. Das Bewusstsein hat auch mit dem Job zu tun: Denn vielen gehe es darum, ihre Leistungsfähigkeit im Beruf zu erhalten, zeigt die Auswertung der Antworten von 1.225 Managern.
Ihre Disziplin aus dem Berufsleben scheinen viele Führungskräfte auch auf die Ernährung zu übertragen. 72 Prozent ernähren sich bewusst gesund, während lediglich 28 Prozent auf gesunde Ernährung keinen Wert legen. Zu diesem gesunden und disziplinierten Lebensstil gehören auch der Verzicht auf Zigaretten, regelmäßige medizinische Check-ups und ausreichende Nachtruhe.
Nur zehn Prozent der Befragten rauchen, 68 Prozent gehen regelmäßig zum Check-up und die Mehrheit der Manager scheint ausreichend zu schlafen. Nur beim Alkohol üben die Führungskräfte weniger Verzicht: 60 Prozent der Umfrageteilnehmer trinken während der Woche Alkohol. Doch ausgelassene Feiern scheinen die Ausnahme zu bleiben. Die überwiegende Mehrheit (83 Prozent) passt bei beruflichen Abendveranstaltungen den richtigen Moment ab, um nicht zu spät zu gehen.
- Ausgleich für den Job
Die Mehrheit der Führungskräfte führt einen bewussten Lebensstil, um fit für den Job zu sein (60 Prozent). Das ergab eine Umfrage von Heidrick & Struggles unter 1.225 Managern. - Ständige Erreichbarkeit
Das Diensthandy ist zumeist auch am Abend an (77 Prozent). Dies gilt vielen als Notwendigkeit. Hier scheint Job vor Ausgleich zu gehen. - Hände weg von Junk-Food
Bei der Ernährung achten die Manager stärker auf sich. 72 Prozent ernähren sich bewusst gesund. - Wenig Raucher
Nur zehn Prozent der Befragten sind Raucher. - Party Disziplin
Ausgelassenes Feiern scheint die Ausnahme. 83 Prozent der Manager passen bei beruflichen Abendveranstaltungen den richtigen Moment ab, um zu gehen. - Ein Mütze voll Schlaf
Sie tun das zum Beispiel für ausreichenden Schlaf: 42 Prozent der Führungskräfte schlafen pro Nacht 5 bis 6 Stunden, 55 Prozent 7 bis 8 Stunden während der Woche. - Sportskanone Manager
Lediglich neun Prozent der Führungskräfte treiben keinen Sport. - Joggen
Am beliebtesten sind Sportarten, die einen geringen zeitlichen und organisatorischen Aufwand erfordern. 593 der 1225 Umfrageteilnehmer joggen. Foto: Warren Goldswain - Fotolia.com - Fitness-Training im Studio
Am beliebtesaten sind Sportarten, die einen geringen zeitlichen und organisatorischen Aufwand erfordern. 593 der 1225 Umfrageteilnehmer joggen. - Radfahren
Rund 400 der Befragten steigen in ihrer Freizeit regelmäßig aufs Rad. - Schwimmen
Auch Schwimmen ist beliebt und wird von 233 Managern regelmäßig betrieben. - Golf
Die Prestigesportart liegt nur auf Platz sechs (194 Manager). - Yoga
149 Umfrageteilnehmer praktizieren regelmäßig Yoga, Pilates und Entspannungsübungen. - Tennis
132 Teilnehmer spielen regelmäßig Tennis. - Segeln
Segeln oder andere Wassersportarten sind bei 108 Befragten beliebt. - Fußball
91 Manager suchen regelmäßig den Ausgleich durch Ballsportarten wie Fußball, Handball und Basketball.
Neun von zehn Managern treiben Sport
Ein besonders beliebtes Mittel für den persönlichen Ausgleich ist Sport. Gerade einmal neun Prozent der Manager sind Sportmuffel, die übrigen treiben Sport. Knapp die Hälfte der Sportler bleibt ein- bis zweimal die Woche aktiv, sofern es der Beruf zulässt. Weitere 32 Prozent treiben regelmäßig und intensiv Sport und planen dafür auch Zeit ein, die übrigen 21 Prozent treiben gelegentlich Sport. Jeder zehnte Sportler nimmt auch an Wettbewerben teil, für die Masse dient der Sport als reiner Ausgleich. Ganz oben in der Beliebtheitsskala stehen Betätigungen, die geringen zeitlichen und organisatorischen Aufwand erfordern: Joggen, Fitness-Training im Studio und Radfahren.
Familie als Ausgleich zum Berufsleben
Dass Sport und eine gesunde Lebensweise bei Managern eine so hohe Priorität einnehmen, bedeutet jedoch nicht, dass die Befragten keine Arbeit mit nach Hause nehmen. Im Gegenteil. 77 Prozent der Führungskräfte schalten ihr Diensthandy am Feierabend nicht ab. An dieser Stelle scheint Job vor Ausgleich zu gehen. Als Ausgleich für den Beruf sorgt bei der großen Mehrzahl der Führungskräfte die Familie mit fester Partnerschaft (93 Prozent) und Kindern (74 Prozent). 70 Prozent der Führungskräfte leben mit Partnern zusammen, die selbst berufstätig sind.
- Robert Laube, Director und Service Line Lead Business Intelligence für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, drei Kinder:
"Ich habe E-Mails von meinem Mobiltelefon verbannt. Auch nehme ich mir, wann immer möglich, die Zeit, morgens mit meinen Kindern zu frühstücken und sie in die Schule und den Kindergarten zu bringen." - Yasmine Limberger, Group Manager Personalmarketing für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, ein Kind:
"Ich will vor allem das Gefühl haben, dass es meiner Tochter gut geht, ich aber auch als Teilzeitführungskraft einen guten Job mache. Außerdem benötige ich auch ein wenig Luft für persönliche Dinge. Das bedarf einer exakten Terminplanung. Man darf Dinge nicht liegenlassen, sondern muss seine Prioritäten zeitnah abarbeiten und immer alles im Blick behalten." - Petra Kaltenbach-Martin, Service Line Lead Dynamics CRM für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, ein Kind:
"Es ist schwierig, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Bisher klappt es aber mit viel Organisation. Beispielweise nutze ich die Schlafzeiten meines Kindes, um Dinge abzuarbeiten. Zudem muss man viel Energie und Motivation für Kind und Beruf mitbringen. Dennoch ist es schön, beide Welten zu verbinden." - Hans-Peter Lichtin, Country Director Avanade Schweiz, zwei Kinder:
"Die gemeinsame Zeit mit meiner Familie versuche ich so bewusst wie möglich zu nutzen. Es gibt Tage, da kann ich durchaus mit meiner Familie frühstücken und auch zu Abend essen. Das Wochenende verbringe ich mit meiner Familie." - Dominik Steiner, Business Development Executive Avanade Schweiz, Zwillinge:
"Aus meiner Sicht ist es enorm wichtig, dass man lernt, sich persönlich abzugrenzen und sich Freiräume schafft oder auch spontane Freiräume mal für sich nutzt. Ich versuche von Zeit zu Zeit früh nach Hause zu gehen und so den Abend mit der Familie zu genießen und arbeite dann liegen gebliebene Arbeit am Abend nach - etwa wenn meine Kinder im Bett sind. Oder ich frühstücke mit den Kindern und bringe sie dann in die Tagesstätte. An einem solchen Tag beginne ich dann eben eine Stunde später zu arbeiten." - Eva Steiger-Duerig, HR & Recruiting Consultant bei Avanade, zwei Kinder:
"Wir haben die Kinderbetreuung sehr gut organisiert. Zudem habe ich das Glück, dass die Stadt Zürich ein gutes Kinderbetreuungsangebot hat und mein Mann sich auch an der Kinderbetreuung mitbeteiligt. Dennoch ist das Betreuungsangebot in Zürich auch mit sehr hohen Kosten verbunden." - Carmen Egelhaaf, Senior Marketing Specialist Avanade, ein Kind:
"Abends schreibe ich mir eine Checkliste, was privat am nächsten Tag alles organisiert und erledigt werden will: Lebensmittel einkaufen, aufräumen, Hemden und Blusen zur Reinigung bringen, Geburtstagskarte an Tante Irmgard schreiben, Geschenk für das Patenkind besorgen etc., damit ich nach der Arbeit gleich durchstarten kann. Unsere Putzfrau trägt viel dazu bei, dass ich von einigen Haushaltsaufgaben entlastet bin und möglichst viel Zeit mit meinem Sohn verbringen kann. Und ein Netzwerk von Freunden (da keine Oma in der Nähe) hilft aus, wenn mein Sohn krank ist oder Kindergartenferien zu überbrücken sind." - Andrea Cebulsky, Director Legal Europe Avanade, zwei Kinder:
"Sicherlich ist auch das Reisen manchmal eine Herausforderung - ich bin fast immer mindestens ein- bis zweimal die Woche unterwegs. Ein-Tages-Reisen sind noch zu managen. Problematischer wird es, wenn man für ein paar Tage weg muss, dann muss auch mal die Oma mithelfen. Da ist es dann wichtig, dass man frühzeitig planen kann, insbesondere weil mein Mann die Woche auch unterwegs ist. Der Terminkalenderabgleich mit vier Familienmitgliedern ist manchmal eine Herausforderung für sich." - Robert Laube, Director und Service Line Lead Business Intelligence für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, drei Kinder:
"Ich habe E-Mails von meinem Mobiltelefon verbannt. Auch nehme ich mir, wann immer möglich, die Zeit, morgens mit meinen Kindern zu frühstücken und sie in die Schule und den Kindergarten zu bringen." - Yasmine Limberger, Group Manager Personalmarketing für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, ein Kind:
"Ich will vor allem das Gefühl haben, dass es meiner Tochter gut geht, ich aber auch als Teilzeitführungskraft einen guten Job mache. Außerdem benötige ich auch ein wenig Luft für persönliche Dinge. Das bedarf einer exakten Terminplanung. Man darf Dinge nicht liegenlassen, sondern muss seine Prioritäten zeitnah abarbeiten und immer alles im Blick behalten." - Petra Kaltenbach-Martin, Service Line Lead Dynamics CRM für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, ein Kind:
"Es ist schwierig, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Bisher klappt es aber mit viel Organisation. Beispielweise nutze ich die Schlafzeiten meines Kindes, um Dinge abzuarbeiten. Zudem muss man viel Energie und Motivation für Kind und Beruf mitbringen. Dennoch ist es schön, beide Welten zu verbinden." - Hans-Peter Lichtin, Country Director Avanade Schweiz, zwei Kinder:
"Die gemeinsame Zeit mit meiner Familie versuche ich so bewusst wie möglich zu nutzen. Es gibt Tage, da kann ich durchaus mit meiner Familie frühstücken und auch zu Abend essen. Das Wochenende verbringe ich mit meiner Familie." - Dominik Steiner, Business Development Executive Avanade Schweiz, Zwillinge:
"Aus meiner Sicht ist es enorm wichtig, dass man lernt, sich persönlich abzugrenzen und sich Freiräume schafft oder auch spontane Freiräume mal für sich nutzt. Ich versuche von Zeit zu Zeit früh nach Hause zu gehen und so den Abend mit der Familie zu genießen und arbeite dann liegen gebliebene Arbeit am Abend nach - etwa wenn meine Kinder im Bett sind. Oder ich frühstücke mit den Kindern und bringe sie dann in die Tagesstätte. An einem solchen Tag beginne ich dann eben eine Stunde später zu arbeiten." - Eva Steiger-Duerig, HR & Recruiting Consultant bei Avanade, zwei Kinder:
"Wir haben die Kinderbetreuung sehr gut organisiert. Zudem habe ich das Glück, dass die Stadt Zürich ein gutes Kinderbetreuungsangebot hat und mein Mann sich auch an der Kinderbetreuung mitbeteiligt. Dennoch ist das Betreuungsangebot in Zürich auch mit sehr hohen Kosten verbunden." - Carmen Egelhaaf, Senior Marketing Specialist Avanade, ein Kind:
"Abends schreibe ich mir eine Checkliste, was privat am nächsten Tag alles organisiert und erledigt werden will: Lebensmittel einkaufen, aufräumen, Hemden und Blusen zur Reinigung bringen, Geburtstagskarte an Tante Irmgard schreiben, Geschenk für das Patenkind besorgen etc., damit ich nach der Arbeit gleich durchstarten kann. Unsere Putzfrau trägt viel dazu bei, dass ich von einigen Haushaltsaufgaben entlastet bin und möglichst viel Zeit mit meinem Sohn verbringen kann. Und ein Netzwerk von Freunden (da keine Oma in der Nähe) hilft aus, wenn mein Sohn krank ist oder Kindergartenferien zu überbrücken sind." - Andrea Cebulsky, Director Legal Europe Avanade, zwei Kinder:
"Sicherlich ist auch das Reisen manchmal eine Herausforderung - ich bin fast immer mindestens ein- bis zweimal die Woche unterwegs. Ein-Tages-Reisen sind noch zu managen. Problematischer wird es, wenn man für ein paar Tage weg muss, dann muss auch mal die Oma mithelfen. Da ist es dann wichtig, dass man frühzeitig planen kann, insbesondere weil mein Mann die Woche auch unterwegs ist. Der Terminkalenderabgleich mit vier Familienmitgliedern ist manchmal eine Herausforderung für sich."
Insgesamt sind Führungskräfte in Deutschland mit ihrer persönlichen Work-Life-Balance allerdings nicht zufrieden. Ein Drittel der Befragten gibt der eigenen Work-Life-Balance die Schulnote vier, jeder Vierte eine drei. Weitere 22 Prozent bewerten die persönliche Work-Life-Balance mit einer zwei, 18 Prozent mit einer fünf. Die Noten eins und sechs kommen kaum vor. Damit bewerten 77 Prozent der Umfrageteilnehmer ihre Work-Life-Balance mit einer drei bis sechs.
Die Personalberatung Heidrick & Struggles hat für die Umfrage "Lebensstil deutscher Führungskräfte" 1.225 Manager befragt. 14 Prozent der Antworten kommen von weiblichen Führungskräften.