Green IT im Rechenzentrum

So lässt sich der Strombedarf im RZ drosseln

28.01.2008

Kühlen mit Verstand

Im Rechenzentrum selbst lässt sich vor allem an der Kühlung ansetzen: Rund 40 Prozent der Energie, die ein Rechenzentrum verbraucht, entfallen auf die Klimatisierung. Dieser Anteil kann schon dann stark erhöht sein, wenn das Rechenzentrum zu stark heruntergekühlt wurde. Optimal ist eine Raumtemperatur von 26 Grad. Die hohe Leistungsdichte von Blade- und niedrigen Rack-Servern führt dazu, dass der Kühlungsbedarf ständig steigt.

Dicht bepackte Server-Racks: Das typische Bild in großen Rechenzentren
Dicht bepackte Server-Racks: Das typische Bild in großen Rechenzentren
Foto: Strato

Wichtig sind die Auswahl des Kühlsystems, seine fachgerechte Installation und ein möglichst energieoptimierter Betrieb. Als besonders umweltfreundlich erwies sich die direkte freie Kühlung, bei der der Kühlluftstrom durch kalte Außenluft angereichert wird. Stromintensive Kältemaschinen werden nur dann eingeschaltet, wenn die Außenluft eine bestimmte Temperatur (oft zirka zwölf Grad) überschreitet. Anwender, die ein neues Rechenzentrum planen, sollten prüfen, ob diese Art der Kühlung für sie geeignet ist.

Ansonsten sind für kleine, dicht gepackte Server-Räume Klimaschränke und ?truhen das Mittel der Wahl. Sie kühlen nur dort, wo hohe Wärmelasten auftreten und Kaltluftzufuhr sowie das Abführen von Wärme wirklich erforderlich sind. Dieses Kühlverfahren kann sehr energieeffizient sein - vorausgesetzt, die Kühlanlagen sind nicht überdimensioniert oder falsch eingestellt. Dann lässt sich die Vermischung von kühler und warmer Luft verhindern. Kurze Luftpfade sorgen dafür, dass die Ventilatoren wenig genutzt werden müssen, und die hohe Packungsdichte spart Platz.

In größeren Rechenzentren erfolgt die Klimatisierung traditionell über einen doppelten Fußboden mit belüfteten Bodenplatten. Der Kühlluftstrom wird über Düsen zwischen den Racks abgegeben. Vorrichtungen in abgehängten Decken oder Leuchten saugen die erwärmte Abluft aus dem Raum ab. Das Verfahren ist nicht besonders effizient. Einige Hersteller bieten bereits Lösungen mit optimierten Luftströmungen oder wassergekühlten Rack-Türen an. Ein größerer Effekt für die Gesamtenergie-Bilanz von Unternehmen würde sich sicher ergeben, wenn es gelänge, die Wärmeenergie aus den Rechenzentren sinnvoll zu nutzen ? etwa für Heizungen und Warmwasser.

In Server-Räumen mit Bodenbelüftung sorgen Fehlerquellen immer wieder für große Energievergeudung. Sie treten vor allem dann auf, wenn die belüfteten Bodenplatten schlecht designt oder falsch angeordnet sind. Gelingt es, hier optimale Betriebsparameter zu schaffen ? zum Beispiel, indem die Kühltemperatur und das Öffnungsverhalten der Lüftungsschlitze intelligent gesteuert werden -, lassen sich bis zu 25 Prozent Energie sparen.

Siehe dazu die Beiträge