Insbesondere mittelständische Online-Händler besitzen zwar ein ERP-System, haben es allerdings selten mit ihrer Shop-Lösung integriert. Der Abgleich von Daten erfolgt vielfach manuell. Mit steigender Anzahl von Bestellungen stoßen Shop-Betreiber damit jedoch schnell an Grenzen. Manuelle Prozesse kosten viel Zeit und Geld und sind zudem sehr fehleranfällig. Eine direkte Schnittstelle zwischen ERP- und Shop-System kann hier Abhilfe schaffen. Allerdings lässt sich die nahtlose Integration beider Systeme nicht nebenbei erledigen, sondern stellt Online-Händler vor zahlreiche Aufgaben.
Eine besondere Herausforderung stellt die Definition der Prozesse dar. Anwender müssen eindeutig festlegen, welche Informationen wann, wo und wie zwischen den Systemen ausgetauscht werden sollen. Die Schwierigkeit liegt dabei in der Abstimmung der Details. Ein einfaches Beispiel ist der Preis. Im schlimmsten Fall benötigt eines der Systeme den Nettopreis und dazu den Steuersatz, das andere dagegen den Bruttopreis mit Steuersatz.
Ein weiterer Knackpunkt liegt etwa im Rundungsverhalten. Runden beide Systeme gleich? Wie viele Nachkommastellen werden übergeben? Und muss man eventuell bei Preisen einen Punkt durch ein Komma ersetzen, weil sich die Austauschformate unterscheiden? Die Beispiele verdeutlichen, dass man bei der Konzeption der Schnittstelle im Detail analysieren muss, ob die Systeme bezogen auf die einzelnen Datensätze zueinander passen. Nur so wird die nötige Konsistenz gewahrt.
- Integration von ERP- und Shop-System:
Die Internet-Agentur netz98 rät dazu, die ERP-Web-Shop-Integration in sechs Schritten anzugehen. - 1. Prozesse definieren:
Legen Sie bei der Konzeption der Schnittstelle genau fest, welche Daten das ERP- und das Shop-System benötigen und wie sie aufbereitet sein müssen. - 2. Abhängigkeiten analysieren:
Klären Sie en detail, welche Auswirkungen der Import bestimmter Datensätze auf die weiteren Prozesse ihres ERP hat. - 3. Kompromisse:
Wägen Sie ab, wie viele Informationen aus dem ERP an den Online-Shop übermittelt werden müssen, damit die Performance nicht unnötig leidet. - 4. Komplexe Systeme:
Bei weiteren Abgangskanälen müssen die Informationen zwischen den verschiedenen eingesetzten Systemen synchronisiert werden können. - 5. Aktualität und Verfügbarkeit:
Überlegen Sie zugunsten der Performance genau, wie oft eine Aktualisierung der Informationen notwendig ist und planen Sie die Wartungszeiten ein. - 6. Überprüfbarkeit:
Implementieren Sie Rückmeldungen in Ihre Prozesse: für gelungene Importe genauso wie für Fehler.