Neue Ideen entwickeln

So fördern Sie Ihre Kreativität

24.07.2010
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Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.

Schere 2: Die Machbarkeits-Schere

Wie sie arbeitet: "Geht nicht!" Sobald Sie eine Idee haben, fallen Ihnen tausend Gründe ein, warum sie nicht umsetzbar ist.

Warum sie aktiv wird: Unser Kopf ist auf Gefahrenabwehr programmiert. Unsere Urahnen erachteten alles, was sie nicht kannten oder einschätzen konnten, zunächst als gefährlich - aus Vorsicht. Das haben wir verinnerlicht. Deshalb warnt Sie Ihr Kopf immer erst vor den Gefahren und Mühen einer neuen Lösung.

Wie Sie diese Schere deaktivieren: Bevor neue Ideen Realität werden, gilt es stets, Hindernisse zu überwinden. Fragen Sie sich bezogen auf jeden Einwand: Wie kann ich dieses Hindernis am besten überwinden? Entwickeln Sie aus den Antworten einen Aktionsplan. Und wie gewinnen Sie Ihre Kollegen? Setzen Sie Ihre Idee in Bezug zu großen Ideen, die Realität wurden. Sagen Sie zum Beispiel: "Die Menschheit ist zum Mond geflogen. Nennen Sie mir einen Grund, warum dann diese Idee nicht realisierbar sein sollte?"

Schere 3: Die Wissens-Schere

Wie sie arbeitet: Sie suchen nach einer Lösung für ein Problem. Doch Ihr Kopf entpuppt sich als Faulpelz und suggeriert Ihnen: "Die gibt es nicht."

Warum sie aktiv wird: Wenn unser Gehirn keine Lösung weiß, dann suggeriert es uns oft: Es gibt keine. Das ist meist Unsinn, aber gut für unser Selbstwertgefühl. Denn wenn wir permanent denken würden "Ich weiß zu wenig", dann würde dies unser Selbstvertrauen erschüttern. Glauben Sie nicht alles, was Ihnen spontan durch den Kopf geht.

Wie Sie diese Schere deaktivieren: Gehen Sie ab heute davon aus, dass es für alles eine Lösung gibt. Sie wissen nur noch nicht, welche. Formulieren Sie konkrete Suchfragen und kontaktieren Sie Experten aus anderen Bereichen. Sie werden erstaunt sein, für wie viel es eine Lösung gibt - wenn man ums Eck denkt. Und Ihren skeptischen Kollegen bieten Sie eine Wette an: "Ein Essen beim Nobel-Italiener, wenn ich eine Lösung finde." Sie werden überrascht sein, wie schnell diese einknicken.