Solid State Disk und Flash im Test

So finden Sie die schnellste SSD

22.04.2010
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

OCZ Vertex 2 Pro

OCZ bietet mit der Vertex 2 Pro eine Solid State Disk mit dem neuen SandForce-Controller an. Das 100-GByte-Flash-Drive schafft mit MLC-NANDs und ohne extra Cache-Baustein sehr hohe Transferraten – besonders bei den wichtigen Praxis-Benchmarks.

Die Besonderheit der Vertex 2 Pro von OCZ ist der erstmals verwendete SandForce-SSD-Controller SF-1500. Dieser steuert mit seinen 16 Speicher-Channels die insgesamt 16 MLC-NANDs vom Typ Micron 29F64G08CFABA an. Damit bietet die Vertex 2 Pro eine Kapazität von 100 GByte.

Der SandForce-Controller verzichtet auf einen extra Cache-Baustein und geht einen anderen Weg, trotzdem eine sehr hohe Schreibleistung in der Praxis zu erzielen. Mit der Technologie „DuraWrite“ fasst der Schreibalgorithmus im Prinzip die zu schreibenden Daten zusammen und komprimiert sie vor dem Schreibvorgang. Laut SandForce soll dies die Anzahl der Schreibvorgänge im Vergleich zu herkömmlichen SSD-Controllern um mehr als die Hälfte reduzieren. Ein zusätzlicher externer Cache-Bausstein zum puffern der Daten sei nicht mehr nötig. Ganz ohne Cache kommt jedoch auch der SandForce-Controller nicht zurecht. Der SF-1500 besitzt intern bereits einen paar Megabyte großen Datenpuffer – genaue Angaben zur Größe macht SandForce nicht.

Neben „DuraWrite“ verbessern laut SandForce noch andere Maßnahmen die Schreibleistung. So soll der Controller die Schreibvorgänge auf Redundanz prüfen und herausfiltern sowie intelligenter auf die einzelnen Flash-Zellen verteilen. Die Lebensdauer der Flashzellen soll sich dadurch um das Achtfache erhöhen.

Bei unseren Performance-Tests erreicht die Vertex 2 Pro eine maximale sequenzielle Leserate von sehr guten 254 MByte/s. Im Minimum sinkt die Leserate auf immer noch sehr hohe 243 MByte/s ab. Beim sequenziellen Schreiben liegt der durchschnittliche Wert bei 158 MByte/s. Nur vereinzelt schafft das Flash-Laufwerk Werte von sehr guten 220 MByte/s.

Während diese sequenziellen Transferraten auch viele Konkurrenzmodelle erreichen, trumpft die Vertex 2 Pro bei unseren Praxistests auf. Sowohl beim Lesen (121 MByte/s), Schreiben (126 MByte/s) und Kopieren (120 MByte/s) von Dateien unterschiedlicher Größe arbeitet die Vertex 2 Pro deutlich schneller als die Konkurrenz. Selbst gegenüber der Enterprise-SSD Intel X25-E mit SLC-NANDs ist die OCZ zirka 18 bis 20 Prozent flinker unterwegs.

OCZ bietet die Vertex 2 Pro eigenen Angaben zufolge mit 50, 100, 200 und 400 GByte Kapazität ab März 2010 für zirka 180, 350, 700 sowie 1500 Euro an. (Stand: 21.02.10)

Fazit & Daten

OCZs Vertex 2 Pro liefert vor allem in unseren Praxis-Benchmarks beim wichtigen Lesen, Schreiben und Kopieren von Dateien unterschiedlicher Größe eine Top-Performance, die mindestens 18 bis 20 Prozent über der Geschwindigkeit der übrigen von TecChannel getesteten SSDs liegt. Der neue SandForce-Controller gibt ein überzeugendes Debüt im OCZ-Laufwerk. Der Preise der Vertex 2 Pro liegt allerdings auch am oberen Ende der MLC-NAND-basierenden SSDs.

Produktdaten

Produkt

OCZ Vertex 2 Pro

Hersteller

OCZ Technology

Kapazität

100 GByte

Technologie

MLC NAND

Cache / Puffer

Interner Cache im Controller SF-1500 – keine Größenangabe vom Hersteller

Interface

SATA II

Leistung Leerlauf

0,5 Watt

Leistung Zugriff

2 Watt

Leistung Stand-by

--

Temperaturbereich – Aus

-40 bis 85° C

Temperaturbereich – Betrieb

0 bis +70° C

Fehlerrate

--

MTBF

1.500.000 Std.

Schock – Aus

1500 G / 0,5 ms

Schock – Betrieb

1500 G / 0,5 ms

Formfaktor

2,5 Zoll

Gewicht

82 Gramm

Preis (Stand: 21.02.10)

350 Euro