Restauration

So bringen Sie Ihr altes Notebook auf Trab

29.04.2013
Von Stefan Schasche
Ältere Notebooks können nicht mit aktuellen Laptops mithalten: Schrottreif sind sie deswegen aber noch lange nicht. So bringen Sie sie mit wenig Geld wieder auf Vordermann.

So alle zwei bis drei Jahre brauchen Sie ein neues Notebook. Sagen die Hardware-Hersteller. Doch das gilt höchstens für Profi-Spieler, die immer den schnellsten und besten Rechner wollen, der gerade für Geld zu haben ist. Wenn Sie das Notebook eher für Office-Aufgaben, zum Surfen im Internet und zum Bearbeiten von Fotos einsetzen, benötigen Sie keinen Formel-1-Renner. Gönnen Sie Ihrem alten Notebook lieber eine Frischzellenkur! Mit ein wenig Zeit und Geld bringen Sie nahezu jedes ältere Notebook garantiert in Top-Form. Wir zeigen, wie Sie mit wenigen Handgriffen schnellere Komponenten ins Notebook einbauen, wie Sie es reinigen und wie Sie bei der Akkulaufzeit alles aus Ihrem Laptop herausholen.

Diese Notebooks lassen sich verjüngen

Die im Artikel beschriebenen Reinigungsmaßnahmen können Sie bei jedem Notebook unabhängig von dessen Alter regelmäßig anwenden. Gleiches gilt für die Tipps zur Verlängerung der Akkulaufzeit. Anders sieht es dagegen beim Hardware-Tuning aus: Dafür eignet sich nicht jeder Oldtimer. Denn oft steht der Aufwand von Zeit und Geld in keinem Verhältnis zum möglichen Leistungsgewinn. Wenn in Ihrem Notebook noch ein Single-Core-Prozessor oder ein älterer Chipsatz als der 945PM/GM (Intel) beziehungsweise der 480X (AMD) werkelt oder das System älter als sechs Jahre ist, sind viele der folgenden Tipps sinnvoll. Doch sollten Sie dafür nicht zu viel Zeit und Geld aufwenden.

Optimal sieht es dagegen bei Notebooks mit Dual-Core-CPUs aus. In diesem Artikel peppen wir etwa ein Dell Latitude D620 auf: Das Notebook ist sechs Jahre alt. Trotzdem muss es sich in einigen Punkten nicht hinter aktuellen Geräten verstecken: Die Tastatur ist ganz hervorragend, das matte Display auch in grellem Sonnenlicht gut ablesbar und das Gehäuse solide verarbeitet. Ein Blick auf die technischen Daten verrät allerdings das Alter des Rechners: Die T2400-Dual-Core-CPU von Intel bringt es nur auf 1,83 GHz, der Arbeitsspeicher ist mit 1 GB so groß wie bei einem Netbook, und die nur 80 GB große Festplatte dürfte vielen Nutzern ein mitleidiges Lächeln entlocken. Weitere Handicaps: Das WLAN funkt nur mit 11g-Geschwindigkeit, Bluetooth fehlt ebenso wie ein Kartenleser, und für Spieleleistung soll eine lahme Chipsatz-Grafik sorgen. Die gute Nachricht: Die meisten dieser Probleme lassen sich vergleichsweise preiswert lösen.

Bevor es losgeht: Das brauchen Sie zum Aufrüsten

Das Tool SIW liefert alle nötigen Infos zu Ihrem Notebook-Speicher. Die letzte Zeile zeigt die Latenzzeiten des Speichers bei der Taktrate 333 MHz an. Diese Ziffernfolge sollte auch der neue Speicherriegel tragen.
Das Tool SIW liefert alle nötigen Infos zu Ihrem Notebook-Speicher. Die letzte Zeile zeigt die Latenzzeiten des Speichers bei der Taktrate 333 MHz an. Diese Ziffernfolge sollte auch der neue Speicherriegel tragen.

Anleitungen zum Öffnen des Notebook-Gehäuses stehen häufig im Handbuch, auf der Webseite des Herstellers oder im Internet unter insidemylaptop.com oder repair4laptop.org. Zusätzlich lohnt eine Suche bei Youtube: Dort finden Sie zahllose Do-it-Yourself-Beschreibungen zum Öffnen von Notebook-Gehäusen. Grundsätzlich müssen Sie bei allen Aus- und Umbaumaßnahmen Netzstecker und Akku entfernen. Zudem sollten Sie ein Erdungsarmband tragen, um Beschädigungen der Elektronik zu vermeiden. Erdungsarmbänder sind für nur wenige Euro im Versandhandel erhältlich. Ansonsten brauchen Sie je nach Umbaumaßnahme noch einen kleinen normalen Schraubenzieher, zwei kleine Kreuzschlitzschraubenzieher unterschiedlicher Größe und in Sonderfällen noch einen Torx-Schraubenzieher. Außerdem sollten Sie wissen, welche Komponenten in Ihrem Notebook stecken: Das sagt Ihnen ebenfalls das Handbuch, der Windows-Geräte-Manager oder ein Tool wie etwa SIW (System Information for Windows).