Performance-Schwächen vermeiden

So beugen Sie Ausfällen in der Kommunikationsinfrastruktur vor

19.02.2015
Von 
Michael Halbwirth ist Head of Marketing bei IR
Komplexe Systeme wie Unified Communications machen die Fehlersuche zum Glücksspiel. Ein wirksames Performance-Management-Tool sorgt für eine bessere Sichtbarkeit von Schwachstellen und hilft, durch eine Optimierung der Systeme Ausfälle proaktiv zu vermeiden.
Fehler in der Kommunikationsinfrastruktur machen sich schnell bemerkt.
Fehler in der Kommunikationsinfrastruktur machen sich schnell bemerkt.
Foto: Photosebia - Fotolia.com

Ein Fehler in der Telefonanlage? Die Videokonferenz bricht ab? Eine fieberhafte Suche beginnt. Wenn ein Unternehmen nicht oder in schlechter Audio- oder Bildqualität erreichbar ist, dann hinterlässt das Spuren. Gerade in der Kommunikationsinfrastruktur werden Fehler oder Ausfälle sehr schnell spürbar. Ist eine Nummer nicht erreichbar oder stimmt die Tonqualität nicht, merkt der Kunde das sofort. Und im schlimmsten Falle verbreitet er seinen Unmut über viele Kanäle oder wechselt gar zur Konkurrenz.

Es ist also absolut geschäftskritisch, schnell auf Ausfälle oder Qualitätsprobleme zu reagieren - möglichst, bevor sie merkbar werden. Das macht die Sache langwierig und kostspielig. Doch sie sind auch nicht einfach zu beheben: Oft weiß die IT-Abteilung nicht einmal, wo sie anfangen soll. Bei Unified Communications poppt zwar der Fehler hoch und ein Ticket wird eröffnet, die Ursache kann jedoch ganz woanders liegen - im Netzwerk-Umfeld, im Desktop-Bereich oder in den Sicherheits-Features. Irgendwo in der komplexen Architektur mit ihrer Vielzahl von Komponenten, die vom Front-end bis in die Backup-Infrastruktur reichen steckt der Fehler. Eine grundlegende Analyse oder gar System-Optimierung wird meist hintenan gestellt, jetzt gilt es erst einmal den Fehler zu beheben. Und dabei schieben sich die Spezialisten gegenseitig die Verantwortung zu.

Das hat seinen Grund: Troubleshooting und Performance Überwachung sind ungeliebte Aufgaben, denn es gilt, Architekturen mit hoher Komplexität zu verwalten - und das in vielen Unternehmen nicht über ein einheitliches Tool, sondern über eine Kombination aus unterschiedlichen Management-Features in Einzelsystemen. Viele Kommunikationskanäle und -systeme laufen in einer Infrastruktur zusammen - und die ist weitgehend virtualisiert, mit anderen Geschäftsprozessen integriert und kommt von verschiedenen Herstellern.

Ein UC-Manager jongliert mit H.323 und SIP Handsets, Softphones, Call Recording und Contact-Center-Applikationen, verhandelt mit Cisco, Avaya, Microsoft, Acme Packet & Co. Dazu kommen Varianten von PBX, Voice Gateway, UC Servern, Session Border Controllern (SBCs) und Video-Raumsystemen oder auch die unterschiedlichsten Signalisierungs- und Sprachprotokolle, Codecs und Verschlüsselungen. Erschwert wird das UC-Management noch weiter: Video und mobile Geräte generieren viele, teilweise auch große Daten, die ihrem Lebenszyklus entsprechend gespeichert werden müssen - on-site oder in der Cloud.

Was UC wirklich braucht

Eine gut funktionierende Unified Communication & Collaboration Architektur ist ohne eine stabile Infrastruktur nicht denkbar. Informationen über Mobility- und Collaboration-Features, Instant Messaging, Voice- und Video-Conferencing laufen in einer leistungsstarken Plattform - im Unternehmen oder bei einem Dienstleister ausgelagert - zusammen, unabhängig davon, welches Endgerät eingesetzt wird.

Viele UC-Anwendungen kranken jedoch daran, dass die Konfiguration der Applikationen nicht sauber aufgesetzt ist, die Anwendungen miteinander um Netzwerk-Ressourcen konkurrieren oder gar das Netzwerk-Design nicht auf UC ausgelegt ist. Dem auf die Spur zu kommen ist nicht einfach. Diese Komplexität wird weiter verschärft, denn die Komponenten kommen von unterschiedlichen Herstellern, die oftmals versuchen, ihre eigenen Standards zu etablieren. Will man nun eine durchgängige Performance garantieren, so müssen die Fachleute weit über den eigentlichen Call hinaus schauen. Sie müssen Probleme innerhalb oder außerhalb des Netzwerkes lokalisieren und gegebenenfalls einzelnen Komponenten oder Knoten zuordnen. Erst dann macht es Sinn, den Carrier oder den Anwender anzusprechen. End-to end-Sichtbarkeit erlaubt es, schnell die geeigneten Schritte einzuleiten und die richtigen Instanzen ins Boot zu holen. Die Problemlösung kann dann oftmals in Minutenschnelle umgesetzt werden, statt sich über Tage hinzuziehen.