SNI schliesst Niederlassung in Bielefeld Halbleiterbereich von Siemens steckt tief in den roten Zahlen

18.03.1994

MUENCHEN (CW/vwd) - Der Halbleiterbereich von Siemens hat im Geschaeftsjahr 1992/93 einen Verlust nach Steuern von 165 Millionen Mark verursacht. Die Siemens-Tochter SNI gibt ihre Geschaeftsstelle in Bielefeld auf. Fuer sein Dresdner Zwei-Milliarden-Projekt hat der Konzern noch keinen Partner.

Rote Zahlen fuer den Geschaeftsbereich Halbleiter erwartet der Vorstandsvorsitzende der Siemens AG, Heinrich von Pierer, auch fuer das laufende Fiskaljahr. Er hofft, dass der Verlust nur halb so hoch ausfaellt wie 1992/93. Im Geschaeftsjahr 1994/95 werde dieser Bereich wieder schwarze Zahlen schreiben.

In den ersten fuenf Monaten des laufenden Geschaeftsjahres lag der Umsatz mit 29,6 Milliarden Mark um ein Prozent ueber dem Vorjahreswert. Bei Halbleitern und bei der Siemens-Nixdorf Informationssysteme AG (SNI) sei das Geschaeft besser gelaufen als im Vorjahr. Trotzdem will SNI aus Kostengruenden ihre Niederlassung in Bielefeld aufgeben und in den Standort Paderborn integrieren. Den 140 Mitarbeitern sollen laut Informationen der "Sueddeutschen Zeitung" in Paderborn neue Arbeitsplaetze angeboten werden.

Die Beteiligung von Industriepartnern an der in Dresden geplanten Halbleiterfabrik ist laut Pierer kein Muss. Siemens hatte bei der Bekanntgabe des Zwei-Milliarden-Projekts Ende 1992 angekuendigt, fuer Beteiligungen offen zu sein. Die IBM hat inzwischen ihr Desinteresse bekundet.