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PC-Sparte an Acer verkauft, Schulmeyer wird Chef der Siemens Americas

SNI - RÜCKFÜHRUNG IN SIEMENS

23.04.1998
Von ciw 
PC-Sparte an Acer verkauft, Schulmeyer wird Chef der Siemens Americas

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Siemens-Nixdorf Informationssysteme AG wird zerschlagen. So übernimmt der taiwanische PC-Anbieter Acer die deutsche PC-Fertigung der SNI in Augsburg und agiert künftig als OEM-Lieferant für den deutschen Hersteller. Die Unterzeichnung einer entsprechenden Absichtserklärung gab SNI heute bekannt. Der endgültige Vertrag soll bis Mitte 1998 unterschrieben werden.

Die verbleibenden SNI-Aktivitäten werden in den Siemens-Konzern zurückgeführt. So sollen PC-Vertrieb und Marketing, sowie die Unix-Rechner und Mainframes der SNI Teil der neu aufgestellten Siemens-Division „IuK-Produkte" werden. Unter dem Namen „IuK-Netze werden werden die bisherigen Siemens-Geschäftsbereiche „Öffentliche Netze" (ÖN) und „Private Netze" (PN) zusammengefaßt. Die von Siemens und SNI gemeinsam betriebene Service- und Outsourcing-Tochter SBS firmiert künftig unter dem Namen „IuK-Dienstleistungen".

Damit hört die SNI in ihrer heutigen Form auf zu existieren. Ihr bisheriger Chef Gerhard Schulmeyer wird ab Ende des Jahres als Chief Executive Officer die Geschäfte der Siemens Americas führen. Spekuliert wird darüber, daß die bisher mit Mips-Prozessoren arbeitenden Unix-Rechner der RM-Reihe künftig mit Intel-Prozessoren ausgerüstet werden und unter dem Sun-Unix Solaris laufen sollen. Darüber hinaus kursieren Gerüchte, wonach sich der japanische Fujitsu-Konzern, mit dem SNI bereits im Mainframe-Geschäft kooperiert, stärker im Großrechnerbereich der Münchner engagieren könnte. Bisher liefert er die Prozessoren für die BS2000-Systeme im oberen und obersten Leistungsbereich.

Der Name SNI bleibt als Marke für die Kassenautomaten und POS-Systeme erhalten. Um dieses Feld wird sich die SNI als Tochter der Siemens-Division kümmern.

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