Umfangreiche Erweiterung der BS2000-Linie

SNI gibt IBMs Acht-Wege-System kontra mit H130T-Grossrechner

19.02.1993

Nachdem Amdahl bereits seit Herbst vergangenen Jahres sein Acht- Wege-System "8650M" aus der 5995-Grossrechner-Familie vertreibt und nun auch die IBM mit dem wassergekuehlten Topmodell "982" der 9021- Linie mitbietet, tritt SNI ebenfalls mit einem zumindest von der Prozessoranzahl gleich dimensionierten System an.

Das Modell H130T soll laut Unternehmensangaben etwa um 26 Prozent leistungsfaehiger sein als das bisherige Spitzensystem H130P. Neu neben dem Topmodell ist zudem der H130K-Rechner. Der Hauptspeicher vom Acht-Wege-Rechner ist auf 2 GB ausbaubar, der

Globalspeicher laesst sich auf maximal 8 GB hochruesten. Bis zu 128 Typ-2-Kanaele mit einer maximalen Uebertragungsrate von 4,5 MB/s sind konfigurierbar. Kanaleinheiten koennen ueber Lichtwellenleiter bis zu 2000 Meter von der Zentraleinheit entfernt stehende Peripherie bedienen.

Neu in der Modellreihe C50 sind vier Modelle, die sich gegenueber den bisherigen C50-Systemen durch groessere Hauptspeicher (bis zu 128 MB) und hoehere Festplattenkapazitaeten (bis 54 GB) auszeichnen.

Abgeloest wird die H60-Reihe durch die Kompaktmodelle C70. Diese basieren auf der Systemreihe der im vergangenen Jahr eingefuehrten Modellreihe C50, uebertreffen diese in puncto Prozessorleistung laut SNI aber um den Faktor 2,5. Die sechs Rechner gibt es in einer Triadic-Version sowie zwei Dyadic- und drei Uniprozessor- Varianten.

Ebenfalls als Ersatz dienen sechs neue Grossrechner der H100- Linie. Sie werden ab sofort anstelle der H90- und H120-Rechner angeboten und stehen in einer Quadro- und einer Dual-Version sowie vier Uniprozessor-Varianten zur Verfuegung. Die Hauptspeicher- Kapazitaeten reichen von 64 MB bis 1024 MB, der Globalspeicher ist maximal 8 GB gross.

Alle neuen Mainframes laufen unter dem ebenfalls jetzt vorgestellten Betriebssystem BS2000/OSD. Dieses unterstuetzt Posix, XPG4, OSF/DCE sowie DME. Der Adressbereich reicht nun bis in den TB-Bereich. Neu ist auch die Hiperfile-Datenzugriffsmethode. Die Systemarchitektur, so SNI weiter, sei weiter in Richtung /390- Standards ausgebaut worden.

Die bislang lediglich auf DOS- und Sinix-Rechnern ablauffaehige grafische Benutzerschnittstelle "FHS-Doors" soll nun auch auf die BS2000-Ebene heruebergezogen werden. Das heisst, FHS-Doors ermoeglicht es, bestehende BS2000-Applikationen, deren Benutzeroberflaeche mit dem Formatierungssystem FHS/IFG erstellt wurde, nachtraeglich mit einer grafischen Benutzeroberflaeche zu versehen.