Öffentliches Nachdenken über großen US-Merger

SNI 1996/97: Der Traum vom Global Player bleibt das Ziel

21.11.1997

Einmal mehr sang Gerhard Schulmeyer vor der Presse das Hohelied des "dramatischen strukturellen Wandels", den SNI in den letzten Jahren vollzogen habe, und zog zugleich eine überaus positive Bilanz für das zurückliegende Geschäftsjahr 1996/97. Seinen Rückblick faßte der SNI-Chef so zusammen: Man habe den Preisverfall in wichtigen IT-Bereichen gut verkraftet, gleichzeitig den Gewinn gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Zudem sei es gelungen, im Ausland wesentlich schneller zu wachsen als in Deutschland und dadurch dem Ziel einer in globaler Hinsicht ausgewogeneren Umsatzverteilung näher zu kommen.

Konkret stiegen die SNI-Einnahmen im Vorjahresvergleich um 14 Prozent von 13,6 auf 15,4 Milliarden Mark. Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich um mehr als 100 Prozent von 52 auf 105 Millionen Mark. Als Nettoergebnis weist die Siemens-Tochter einen Betrag von 57 Millionen Mark aus. Um Währungseffekte bereinigt, hätte das Umsatzwachstum immer noch ansehnliche zwölf Prozent betragen, hieß es. 59 Prozent des Umsatzes entfielen auf Deutschland, 33 Prozent auf das übrige Europa und acht Prozent auf den Rest der Welt (siehe Abbildung). Im Auslandsgeschäft verbuchte SNI dabei zum dritten Mal in Folge eine zweistellige Wachstumsrate. Die Einnahmen stiegen hier um 23 Prozent auf 6,2 Milliarden Mark, der Inlandsumsatz legte um acht Prozent auf 9,2 Milliarden Mark zu.

Die Zahlen dokumentieren, daß SNI immer noch Schwierigkeiten hat, seine Abhängigkeit vom deutschen Markt zu verringern. Schulmeyer sprach denn auch offen von einem "Weg, den SNI noch vor sich hat". Grundsätzlich bleibe es beim Plan, spätestens bis 2005 je ein Drittel des Umsatzes in den genannten Regionen zu erzielen und damit zum "Global Player" zu werden. Dabei wolle man sich aber nicht "auf eine exakte Prozentzahl festlegen".

Position im US-Markt nach wie vor sehr schwach