Task force der Management Group arbeitet an Schnittstellen

SMP soll funktionale Defizite von SNMP im Netz beseitigen

30.10.1992

SAN FRANZISKO (CW) - Dem Simple Network Management Protocol (SNMP) erwächst Konkurrenz. Obwohl SNMP die Netzwerk-Management-Demonstrationen auf der Fachmesse Interop dominierte, basteln Entwickler bereits an dem Simple Management Protocol (SMP). Es ist funktioneller und könnte SNMP deshalb mittelfristig ablösen.

SMP wurde von vier auf SNMP-Applikationen spezialisierten Softwarehäusern mit dem Ziel entwickelt, fuiiktionale Defizite von SNMP zu beseitigen (vgl. CW Nr. 31 vom 31. Juli 1992, Seite 24).

Erste Prototypen des im Sommer 1992 vorgestellten Protokolls präsentierten einige Hersteller jetzt auf der Interop in San Franzisko, darunter Hewlett-Packard (HP), DEC und Hughes LAN Systems.

Der Mini-Marktführer DEC legte in seiner Demonstration den Schwerpunkt vor allem auf die Sicherheitsfunktionen von SMP sowie die Kompatibilität zu SNMP, die für die meisten Anwender von SNMP-Systemen Voraussetzung für den mittelfristigen Wechsel zu SMP sein dürfte.

Hughes LAN Systems führte dagegen vor, wie SMP die Kommunikation zwischen zwei Netzwerk-Management-Systemen erlaubt, während HP eine SMP-Implementation auf dem eigenen LAN-Analyseprodukt Lanprobe zeigte.

Gleichwohl werden Anwender noch geraume Zeit auf die ersten SMP-Produkte warten müssen. Keines der drei Unternehmen wollte sich, auf einen Termin für die Auslieferung marktreifer Systeme festlegen. Bevor SMP kein offiziell von der Internet Engineering Task force (IETF) anerkannter Standard ist, werde es auch keine Produkte geben.

Gegenwärtig liegt die Norm einer Arbeitsgruppe der IETF zur Prüfung vor, die angeblich noch bis Ende 1992 eine endgültige Fassung von SMP ausarbeiten will. Anschließend befindet dann die Steering Group und das Advisory Board der IETF über die Veröffentlichung des Protokolls.

Keinen eigenen Code für Jedes Management-System

Ebenfalls auf der Interop stellte die Desktop Management Task Group die Ergebnisse ihrer Arbeit zur Entwicklung von Application Programming Interfaces (API) vor. Die Schnittstellen sollen dazu beitragen, daß sowohl Hardware- als auch softwarekomponenten Management-Informationen und Alarmmeldungen an Netzwerk-Management-Systeme schicken können. Der Vorteil solcher einheitlicher APIs: Software- und Hardwareproduzenten müßten nicht für jedes Management-System, das sie unterstvitzen, einen eigenen Code schreiben. Der Task group gehören bislang DEC, HP, IBM, Intel, Microsoft, Novell, Sunconnect und Synoptics an.