Smartrac geht vorerst nicht an die Börse

21.03.2006
Der Hersteller von RFID-Inlays musste seinen Börsengang erst einmal absagen.

Das Unternehmen hat sein Debüt auf dem Börsenparkett für unbestimmte Zeit verschoben. Grund hierfür seien "Störmanöver" von außen. Smartacs Vorstandsvorsitzender Manfred Rietzler sieht sich in diesem Zusammenhang mit einer Untersuchung wegen Technologiediebstahls konfrontiert.

Die Vorwürfe stammen von ehemaligen Managern des 2002 in Insolvenz gegangenen Unternehmens Amatech AG aus Pfronten. Die "Süddeutsche Zeitung" zitiert den damaligen Amatech-Aufsichtsrat Henning Stiller mit der Aussage, Rietzler habe "unerlaubterweise Technologie der Amatech-Gruppe, geistiges Eigentum und Know-how auf Smartrac übertragen". Rietzler hatte von 1993 bis 2000 für Amatech gearbeitet. Smartrac war im Jahr 2000 in Thailand gegründet worden und hat ihren Sitz seit Anfang 2006 in Amsterdam. Seit der Gründung, so berichtet Stiller, habe das Unternehmen Inlays im Bereich der Radio Frequency Identification (RFID) produziert, die etwa in kontaktlosen Kreditkarten oder elektronischen Pässen verwendet werden. Diese Inlays sollen zu deutlich niedrigeren Preisen allerdings auch an Amatech-Kunden geliefert worden sein.

Smartrac bestreitet alles

Smartrac bestreitet alle Vorwürfe. Laut dem Zeitungsbericht hat die Staatsanwaltschaft Augsburg nach einer Strafanzeige begonnen, gegen den Smartrac-Chef Rietzler zu ermitteln. (jm)