MWC

Smartphones werden kleiner, schlauer und vielseitiger

18.02.2010
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Gute Ideen von Else

Das Konzept bleibt etwas im Dunkeln - aber Else bringt das Smartphone, das sich mit einem Daumen bedienen lässt.
Das Konzept bleibt etwas im Dunkeln - aber Else bringt das Smartphone, das sich mit einem Daumen bedienen lässt.

Dass die Branche trotz iPhone-Neid und Touchscreen-Euphorie nach wie vor innovativ sein kann, demonstrierte die Else Ltd. (früher Emblaze). Die israelische Designfirma hat ein Smartphone-Konzept von der Pieke auf neu entwickelt, das ganz auf die Bedienung mit einer Hand ausgelegt ist. Ziel sei es, die Nutzung so intuitiv wie möglich zu machen - ohne Altlasten, wie sie andere Plattformen durch ihre Vergangenheit aufwiesen, erklärte CTO Eldad Eilam gegenüber der COMPUTERWOCHE.

Auf dem vorgestellten Smartphone "First Else" sind beispielsweise die drei Grundkategorien für Telefonie, Kommunikation und Medien in einem Halbkreis aufgereiht und können so bequem mit dem Daumen angesteuert werden. Durch Drücken wird eine Funktion ausgewählt, und bei Bedarf öffnen sich weitere Sub-Menüs. Die Smartphone-Nutzung vereinfachen dürften auch das ständige Backup von SMS, E-Mails oder gar Aufzeichnungen von Telefonaten über die Luftschnittstelle.

Außerdem wird beim Klingeln des Handys automatisch die letzte Korrespondenz mit dem Anrufer angezeigt - ideal für Außendienstler, aber auch für vergessliche Ehemänner. Die Israelis planen, das auf der Access Linux Platform (ALP) 3.0 basierende Gerät samt zugehöriger Infrastruktur Mitte des Jahres im Rahmen einer Carrier-Kooperation auf den Markt zu bringen.

Smartphone meets Wii

Schon bald könnte die dreidimensionale Gestensteuerung von Smartphones keine Zukunftsmusik mehr sein. Mittel zum Zweck ist ein als "Gyroskop" bezeichneter Chip des amerikanischen Startups Invensense, der Informationen eines integrierten dreidimensionalen Bewegungssensors in digitale Daten umwandelt. Der zugrunde liegende MEMS-Chip (Micro Electro Mechanical System) findet bereits in der Erweiterung der Fernbedienung für die Wii-Konsole Verwendung (WiiMotion Plus) und wird in Kameras zur Bildstabilisierung verwendet.

Wie ein Vertreter der Company am Beispiel eines präparierten Android-Geräts demonstrierte, kann die Technik in einem Smartphone nicht nur für ein realistischeres Spielerlebnis sorgen. Auch Szenarien wie das biometrische Sperren und Entsperren über eine mit dem Smartphone in die Luft geschriebene Signatur sind möglich.