Notfallplan für iPhone und Co.

Smartphones an die Leine

05.04.2012
Von 
Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.

Apple setzt auf MobileMe – Microsoft auf Windows Live

Im Apple-Lager ist der Dienst „Mobile Me“ für die Fernverwaltung von iPhones und iPads verantwortlich. Damit lassen sich Geräte sperren oder Daten löschen. Zudem kann Google Maps den Standort anzeigen.
Im Apple-Lager ist der Dienst „Mobile Me“ für die Fernverwaltung von iPhones und iPads verantwortlich. Damit lassen sich Geräte sperren oder Daten löschen. Zudem kann Google Maps den Standort anzeigen.
Foto: Apple

Auch Apples iPhone und die Smartphones der "Blackberry"-Reihe von Research In Motion (RIM) sind mit ähnlichen Funktionen wie die Android-Geräte ausgestattet. Apple stellt Fernverwaltungsfunktionen wie Remote Wipe und Fernsperren über seinen Online-Service "MobileMe" zur Verfügung. Dieser kostet allerdings 79 Euro im Jahr. Über MobileMe lassen sich iPhones sowie iPads sperren. Der Benutzer kann das Gerät dann nur nach Eingabe eines vierstelligen Zahlencodes aktivieren. Zudem ist es möglich, alle Daten aus dem Speicher des Systems zu löschen oder auf Google-Maps den Standort des Mobilgeräts anzuzeigen.

Ein vergleichbares Konzept hat Microsoft für Geräte unter Windows Phone 7 entwickelt. Besitzer solcher Smartphones, die einen kostenlosen Windows-Live-Account besitzen, werden künftig auf dieselben Funktionen wie iPhone-Nutzer zurückgreifen können. SD-Speicherkarten lassen sich jedoch nicht fernlöschen. Allerdings verschlüsselt Windows Phone 7 die Daten auf solchen Karten automatisch mithilfe eines Keys, der auf das jeweilige Gerät zugeschnitten ist. Daher kann ein Angreifer die Daten nicht auslesen, indem er die Karte entnimmt und in ein anderes Smartphone oder einen Kartenleser steckt.

Wer dagegen ein Blackberry-Smartphone verwendet, hat die Möglichkeit, die Anwendung "Blackberry Protect" von RIM zu installieren. Mit ihr kann der Nutzer das Mobiltelefon sperren und alle Daten löschen, auch die auf Speicherkarten. Das ist für private User oder Mitarbeiter von kleinen Unternehmen praktikabel, die keinen Blackberry Enterprise Server (BES) betreiben. Ähnlich wie der BES bietet Blackberry Protect eine Funktion, die das Sichern der Daten des Mobiltelefons auf Storage-Systemen von RIM erlaubt. Somit lassen sich die Sicherungskopien der Anwendungen und Daten auf ein neues Blackberry-System überspielen.

Die genannten "Bordmittel" eignen sich in erster Linie für Selbstständige und kleine Unternehmen, die auf ein zentrales Management der Sicherheitsfunktionen für Smartphones verzichten können.