Die Umsätze durch den Verkauf von Smartphones sinken in diesem Jahr in Deutschland das erste Mal. Das geht aus einer Prognose des IT-Branchenverbands Bitkom hervor. Zwar werden hierzulande in diesem Jahr voraussichtlich so viele Smartphones verkauft wie noch nie - knapp 6 Prozent mehr als im Vorjahr. Doch die Umsätze geraten laut Bitkom durch gleichermaßen günstige wie leistungsfähige Smartphone-Modelle unter Druck. Das zeigt sich auch im durchschnittlichen Verkaufspreis der Smartphones: Dieser lag im Vorjahr noch bei 404 Euro und wird laut Bitkom-Prognose in diesem Jahr voraussichtlich um 30 Euro auf 374 Euro sinken. Aktuell nutzen 76 Prozent aller Bundesbürger ab 14 Jahren ein Smartphone, vor zwei Jahren waren es noch 55 Prozent.
Marktzahlen zu den einzelnen Herstellern liefert Bitkom nicht. Ob die sinkenden Umsätze also daher rühren, dass weniger der hochpreisigen Smartphones wie iPhone 6S oder Samsung Galaxy S7 verkauft werden, lässt sich nicht sagen. Es sei auch möglich, so ein Bitkom-Sprecher gegenüber Golem, "dass hochpreisige Geräte genauso oder mehr nachgefragt werden, zugleich stärker als früher auch sehr günstige Geräte".
Eine leicht Verschiebung der Kauftendenzen lässt sich beim Vergleich zwischen Huawei und Apple erahnen. Laut der heute von Apple veröffentlichten Quartalszahlen hat der US-Hersteller der teuren Edel-Smartphones zum zweiten Mal in Folge einen Rückgang der iPhone-Verkäufe verzeichnet. Derweil verzeichnet Huawei ein starkes Umsatzwachstum im ersten Halbjahr. Der chinesische Hersteller hat neben Highend-Smartphones wie dem Huawei P9 oder Mate 8 zahlreiche günstige Budget-Smartphones wie das Honor V8 oder Honor 5X mit guten Preis-Leistungsverhältnis im Angebot.
Den Marktprognosen liegen Untersuchungen des European Information Technology Observatory (EITO) zugrunde. Der internationale Vergleich der ITK-Wachstumsraten berücksichtigt insgesamt 35 Länder.