RIM und PalmOne können zulegen

Smartphone-Hersteller drehen auf

09.07.2004
MÜNCHEN (CW) - Klassische digitale Assistenten (PDAs) tun sich schwer gegen die moderne Konkurrenz aus dem eigenen Lager. Bereichert um eine Handy-Funktion, entwickeln sich die Smartphones zu Verkaufsrennern.

Kaum ein börsennotierter Hardwareanbieter kann gegenwärtig so steile Wachstumsraten verzeichnen wie die kanadische Firma Research in Motion (RIM), deren "Blackberry"-Geräte vornehmlich bei Firmenkunden auf rege Nachfrage stoßen. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz im ersten Fiskalquartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 158 Prozent auf 270 Millionen Dollar. Rund 68 Prozent der Einnahmen stammen aus dem Hardwarebereich, 19 Prozent erwirtschaftete RIM mit Services. Der Nettoverlust im Vorjahreszeitraum von 8,2 Millionen Dollar konnte in einen Profit von 55 Millionen Dollar umgewandelt werden. Sowohl bei den Umsätzen als auch unter dem Strich übertraf das Unternehmen die Wallstreet-Erwartungen.

Mit einem aktuellen Bestand an kurzfristig verfügbaren Mitteln von knapp 850 Millionen Dollar scheint RIM gut gerüstet zu sein, das eigene Portfolio zu verbreitern. Geht es nach dem Management, soll der positive Trend vorerst anhalten: Für die kommenden Quartale wurden die Umsatzerwartungen und die geplanten Gewinnspannen angehoben. Die Börse nahm die Zahlen und die Prognosen begeistert auf, das Papier kletterte um 15 Prozent. In den vergangenen 52 Wochen stieg der Kurs der RIM-Aktie von 10,21 Dollar auf knapp über 70 Dollar an. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens beläuft sich auf 11,1 Milliarden Dollar.

Gut, wenngleich nicht ganz so glänzend wie bei RIM, läuft es inzwischen wieder für den PDA-Pionier PalmOne, der die lange Durststrecke auch dank eines neuen Smartphones hinter sich zu haben scheint. "Die Nachfrage nach dem Treo 600 ist enorm", berichtet der Vertriebsleiter des Unternehmens für Deutschland, Andreas Guthmann. Seit Ende Juni gibt es das Gerät auch über Debitel, eine Paketlösung für Unternehmen bringt in dieser Woche T-Mobile auf den Markt. Weitere Carrier sollen folgen. Ein Grund für die Entwicklung sei Guthmann zufolge, dass mittlerweile das Thema Mobile Messaging auf den Wunschlisten der Kunden auf den zweiten Platz vorgerückt ist - E-Mails von unterwegs als Manager-Version des Dauerbrenners SMS. (ajf)