HTC Evo 3D

Smartphone der dritten Dimension

16.08.2011
Von Jakob Ginzburg

3D hier und dort

Die größte Auffälligkeit des Evo 3D ist natürlich die dritte Dimension, durch die visuelle Inhalte eine erweiterte Tiefe aufweisen. Hier kann das Smartphone in allen Disziplinen punkten, solange es im Querformat in der Hand gehalten wird. Besonders bei Spielen ist 3D ein Erlebnis. Im Test haben wir kurzweilige Stunden mit aktuellen Gameloft-Titeln verbracht, darunter das Rennspiel "Asphalt 6", das Sportspiel "Let's Golf 2" und der Ego-MediaShooter "Nova". Fotografieren und Filmen in 3D bringt ebenfalls Spaß. Leider verzichtet HTC beim Evo 3D auf die gute Acht-Megapixel-Kamera, die im Sensation verbaut wurde und beschränkt sich auf ein Modell mit fünf Megapixeln, das Videos in 720p aufnimmt. Vergrößert man eines der in 3D aufgenommenen Bilder, zeigt sich die mittelmäßige Bildqualität schnell. Auch der 3D-Effekt geht in diesem Fall verloren. Dreidimensionale Videos lassen sich nur im Querformat aufnehmen und anschauen.

Außergewöhnliches Design: Das Evo 3D erbt die Vorderseite vom US-Modell HTC EVO 4G aus dem Jahr 2010.
Außergewöhnliches Design: Das Evo 3D erbt die Vorderseite vom US-Modell HTC EVO 4G aus dem Jahr 2010.
Foto: Jakob Ginzburg

Der 3D-Effekt macht Spaß, wird aber nicht konsequent ausgenutzt. Mit dem Dienst HTCdev will der Hersteller das in einigen Wochen ändern. HTCdev erlaubt Entwicklern den Zugriff auf das 3D-SDK, um eigene 3D-Spiele und -Apps zu programmieren. Sogar Google hat angekündigt, die Navigationsoftware Google Maps mit einem 3D-Modus zu versehen. Und auch HTC Watch, die digitale Videotheke aus dem Hausw HTC, soll noch dieses Jahr mit 3D-Filmen gefüllt werden. Wer Besitzers eines 3D-fähigen Fernsehgerätes ist, kann die Filme dann über einen optionalen HDMI-Adapter übertragen, der am microUSB-Anschluss angesteckt wird; DLNA wird derzeit nicht für die Wiedergabe von 3D Inhalten unterstützt.

Alles bleibt besser

Der Browser baut Web-Seiten schnell auf. Dank qHD werden mehr Inhalte dargestellt auf vielen anderen aktuellen Smartphones.
Der Browser baut Web-Seiten schnell auf. Dank qHD werden mehr Inhalte dargestellt auf vielen anderen aktuellen Smartphones.
Foto: Jakob Ginzburg

Die neue Oberfläche HTC Sense 3.0 hält auch auf dem Evo 3D Einzug. Schöne Animationen, neue Widgets und erweiterte Funktionalität zeichnen das UI aus. So lassen sich beispielsweise verschiedene Inhalte wie SMS-Nachrichten oder Aktienkurse darstellen und bis zu vier Verknüpfungen zu Apps auf dem Lockscreen anlegen. Zieht man eines der vier Anwendungen in den Entsperr-Bereich, öffnet sich die App in Sekundenschnelle. Auch wenn das Evo 3D ein Multimedia-Smartphone ist, muss der Anwender auf Business-Funktionen nicht verzichten. Dank Adobe Reader und Polaris Office lassen sich gängige Microsoft Office Formate betrachten. Die personenbezogene Suche von Sense 3.0 erspart langes Suchen nach Konversationen - egal ob per E-Mail, SMS oder Telefon oder in einzelnen Apps. Es gibt eine zentrale Darstellung, die über Plug-ins noch erweitert werden kann.

Wer mit dem Auto unterwegs ist, wird sich dazu über die mitgelieferte Navigationslösung freuen. Sie bezieht das Kartenmaterial von Route66 und bietet deutschlandweit kostenlose Karten. Diese werden stets aktuell gehalten und wiesen im Test keine nennenswerten Fehler auf. Die Kartensammlung für Europa kostet 50 Euro, für die USA 24 Euro und für die asiatischen Länder zwischen 14 und 32 Euro.

Multimedia neu erleben

Abseits der visuellen 3D-Präsentation hat das Evo 3D auch akustisch einiges zu bieten. Wie schon beim HTC Sensation wurde der Bluetooth Standard 3.0 eingebaut, der höhere Übertragungsgeschwindigkeiten bei geringerer Akkubelastung möglich macht. A2DP für kabellose Stereo-Headsets sowie Object Push runden das Paket ab. Wahlweise über den Equalizer (nur für kabelgebundene Audiogeräte) oder SRS Surround-Sound tönt Musik in hoher Qualität aus dem Smartphone.

Für Leseratten bietet das Evo 3D den HTC eBook Reader. Hier finden sich neben kostenlosen Klassikern wie "Alice im Wunderland" auch Titel wie "Star Wars - Krieg der Sterne" (ebenfalls kostenlos) oder "Krieg der Welten". Deutschsprachige Bücher sind im von der Kobo-Plattform bezogenen Sortiment genauso enthalten - sie bewegen sich in einer Preisspanne zwischen sieben und 20 Euro. Unterstützung bietet der HTC eBook Reader auch für Adobes DRM-System, für das jedoch eine einmalige Anmeldung mit der Adobe-ID in den Einstellungen der App nötig ist.