SM-Box vereinfacht die Systemüberwachung

13.02.2009
Die Appliance der Firma SHD soll die Vorteile von Open-Source-Lösungen mit dem Bedienkomfort eines Framework-Produkts vereinen.

Wenn heute eine Festplatte in einem Storage-System heiß läuft oder eine SAP-Anwendung hängt, kommt dem System-Monitoring eine entscheidende Aufgabe zu: Geht rechtzeitig ein Alarm an den zuständigen Administrator, kann die IT-Abteilung meist größere Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb abwenden. Die Palette an geeigneten Überwachungssystemen reicht von kostenlosen Open-Source-Tools auf der einen bis zu Management-Frameworks für mehrere hunderttausend Euro auf der anderen Seite. Die SHD System-Haus-Dresden GmbH beschreitet mit ihrer System-Monitoring-Appliance SM-Box einen dritten Weg. SHD-Geschäftsführer Frank Karow wirbt für die Vorteile dieses Ansatzes so: "Während große Management-Produkte enorme Personalressourcen binden und oft sogar große IT-Organisationen überfordern, fördern Open-Source-Tools ein Spezialistentum, bei dem sich das Know-how auf einen oder wenige Mitarbeiter konzentriert. Mit einer Appliance wie der SM-Box erhält der Kunde hingegen ein standardisiertes, wartungsarmes Produkt inklusive Service, das einfach zu bedienen ist."

Herzstück ist Nagios

Dabei haben die SHD-Entwickler nicht versucht, das Rad neu zu erfinden, sondern setzen im Kern auf die populäre Open-Source-Software Nagios. Ziel war es, rund um den Nagios-Kern Zusatzfunktionen zu implementieren, die den Betrieb und die Bedienung auch in großen Unternehmen einfacher gestalten. Gegenüber einer Nagios-Standardimplementierung bietet die SHD-Appliance Erweiterungen wie die durchgängige Browser-Konfiguration anstelle der Verwendung von Konfigurationsskripten. Für mehr Bedienkomfort in der Administration sorgt der Multi-User-fähige Konfigurator und die Möglichkeit, Objekte zu duplizieren. Die Kompatibilität mit Nagios bleibt grundsätzlich erhalten.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der SM-Box ist laut Hersteller das eigenentwickelte Grafik-Frontend "Mapview". Der Java-basierende Client ermöglicht grafische Statusdarstellungen der überwachten Infrastruktur im räumlichen, physischen oder logischen Kontext. Damit wollte man die Voraussetzungen für ein Business-Service-Monitoring schaffen. Die SM-Box lasse sich somit auch als Werkzeug für die strategische Planung und Kontrolle der IT nach Vorgaben von Itil oder ITSM einsetzen, heißt es seitens SHD. Business-Services werden von dem Produkt hybrid repräsentiert, indem Informationen aus der Systemebene mit jenen aus IT-gestützten Geschäftsprozessen zusammenlaufen. Der Status eines Business-Service wird aufgrund der logischen Verknüpfung mit der Statusinformation der zugeordneten IT-Services in Echtzeit ermittelt.

Mapview zeigt Business-Service

Alle in Mapview definierten virtuellen Business-Serviceobjekte werden dabei automatisch als reale Nagios-Objekte abgebildet. Business-Services lassen sich auf diese Weise wie Nagios-Objekte benutzen, so dass bei Problemen Alarme generiert und zum Beispiel als SMS-Benachrichtigungen versandt werden können. Ebenso lassen sich damit Verfügbarkeitsstatistiken und Reports erstellen.

SHD bietet die in vierter Version vorliegende SM-Box im klassischen Rack-Format mit einer Höheneinheit in zwei Varianten an - wahlweise mit einer Intel-Dual-Core-CPU und 1 GB Speicher oder zwei Xeon-Quadcores und 2 GB RAM. (ue)

Unterstützte IT-Infrastruktur

  • Hardware: alle SNMP-fähigen Komponenten wie Router, Switches, Server, USV und Drucker bis hin zu Klimaanlagen;

  • Virtualisierungstechniken: VMware;

  • Betriebssysteme: Windows, Netware, Unix, Linux, OS/400;

  • Netzdienste: http, DNS, FTP, POP 3, LDAP, Radius, DHCP, SMTP;

  • Datenbanken: Oracle, Microsoft SQL Server, MySQL, PostgreSQL;

  • Groupware: Exchange, Notes, Groupwise;

  • Umgebungsbedingungen: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wasser, Rauch;

  • Applikationen: End-to-End-Monitoring von Windows- und Web-Applikationen.