Linux- und Open-Source-Rückblick für KW 46

SLES 12 unterstützt 8192 Prozessor-Kerne

18.11.2014
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Nachdem vor kurzer Zeit SUSE Linux Enteprise Server (SLES) 12 ausgegeben wurde, legt man in Sachen High-Performance-Computing noch einen drauf.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen zu Linux und Open-Source in Kalenderwoche 46. Ab sofort gibt es auch eine Plus-Version des Raspberry Pi A. LibreOffice 4.3.4 ist ausgegeben. Fans von Linux Mint können ab sofort Version 17.1 testen. Ab sofort steht eine Version von Ubuntu 14.04 MATE bereit.

SLES 12 unterstützt 8192 Cores oder Prozessor-Kerne

SUSE hat verlauten lassen, dass man das größte Einzel-Image-System der Branche unterstützt, die SGI-UV-Serie. Dafür hat man die Anzahl der unterstützten logischen Prozessor-Kerne in SLES 12 auf 8192 erhöht. Derzeit bietet die SGI-UV-Serie insgesamt 4096 Cores.

Seitens SGI hat man allerdings gesagt, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis man die nächste Generation der SGI-Systeme auf den Markt bringe, die dann 8192 logische Prozessor-Kerne mit sich bringen. Derzeit skaliert die SGI-UV-Serie auf bis zu 4096 Threads (256 COU-Sockel) und ein einziges System lässt sich mit bis zu 64 TByte Arbeitsspeicher bestücken.

Raspberry Pi A+

Das Raspberry Pi ist ein Computer-Winzling, auf dem sich Linux installieren lässt. Das Gerät ist bereits jetzt Kult. Vor gar nicht allzulanger Zeit haben die Entwickler eine Revision des Raspberry Pi B ausgegeben. Dieser wurde zum Beispiel mit vier USB-Ports, einer microSD-Karte und 40 GPIO-Pins ausgeliefert. Nun gibt es auch ein Raspberry Pi A+.

Dieses Gerät ist etwas kleiner als das Raspberry Pi B+. Dafür fehlen auch diverse Funktionen. Der kleine Bruder hat lediglich eine USB-Schnittstelle und es fehle ein Ethernet-Interface. 40 GPIO-Pins gibt es aber auch. Das Raspberry Pi A+ ist natürlich günstiger als die besser ausgestattete Variante. Die Entwickler sprechen von 20 US-Dollar. Es dürfte sich in erster Linie an Menschen richten, die das Gerät irgendwo verbauen wollen.

LibreOffice 4.3.4

The Document Foundation hat eine Wartungs-Version des Zweigs LibreOffice 4.3.x „Fresh“ zur Verfügung gestellt. Wie üblich haben die Entwickler diverse Fehler und Bugs ausgebessert. LibreOffice 4.3.4 ist wie immer für Linux, Mac OS X und Windows verfügbar. Sie können die freie Bürosoftware-Sammlung im Download-Bereich der Projektseite herunterladen.

Linux Mint 17.1 RC mit Cinnamon 2.4

Linux Mint 17.1 wird Cinnamon 2.4 mit sich bringen und nun steht ein Veröffentlichungs-Kandidat bereit. Die Entwickler haben diverse Speicherlecks in Cinnamon adressiert, was unter anderem der Performance zugute kommt. Weiterhin öffnet die Tasten-Kombination Super+E (Windows-Taste + E) das Home-Verzeichnis, wie man das von Microsoft Windows kennt.

Ebenso wurden das Theme und der Login-Bildschirm überarbeitet. Anwender können sich nun auch in bestimmten Abständen das Hintergrundbild oder Wallpaper ändern lassen. Dem Datei-Manager Nemo hat man ebenfalls diverse Verbesserungen spendiert. Die Seitenleiste bringt intelligentere dynamische Lesezeichen mit sich. Weiterhin gibt es eine Schaltfläche, mit der man ein Terminal im derzeitigen Ordner öffnen kann. Diese ist per Standard versteckt. Die MATE-Version bringt per Standard Compiz mit sich. Damit lassen sich nicht nur tolle Effekte, wie der berühmte Würfel, erzeugen. Das bringt auch echten Mehrwert in Sachen Anwenderfreundlichkeit.

Die Entwickler haben für Linux Mint 17.1 den Update-Manager verbessert. Dieser versorgt Anwender mit umfangreicheren Informationen. Es gibt außerdem ein Tool, mit dem Sie festlegen können, wie lange die Liste mit den kürzlich verwendeten Dateien gespeichert werden oder überhaupt einge geführt werden soll. Das dient der Privatsphäre. Linux Mint 17.1 setzt auf Linux-Kernel 3.13. Das Open-Source-Betriebssystem basiert auf Ubuntu 14.04 und wird bis ins Jahr 2019 mit Updates versorgt. Alle Mint-Versionen bis ins Jahr 2016 werden auf der selben Basis aufbauen. Somit ist ein Upgrade leichter.

Ubuntu 14.04 MATE

Ubuntu 14.04 MATE wurde erst kürzlich als offizieller Ableger geadelt. Nun gibt es eine finale Version von Ubuntu 14.04. So ganz 14.04 ist das allerdings nicht. Liest man sich die offizielle Anküdigung sorgfältig durch, ist Ubuntu 14.04 MATE eher eine Mischung aus 14.04 und 14.10.

Die Geschichte kam wohl so zustande. Bei Ubuntu 14.04 LTS gab es noch keine offizielle MATE-Version. Danach gab es Ubuntu MATE 14.10 mit lediglich wenigen Monaten Unterstützung. Anwender fragten nach einer LTS-Version und so wurde 14.04 nach 14.10 geboren.