SLA-Management regelbasierend

18.09.2007
Von Adrian Paschke

Die Zukunft des IT-Dienstleistungs-Managements

Die zunehmende Dienstorientierung und flexible IT-Infrastrukturen ermöglichen eine verbrauchsabhängige und individuelle Bereitstellung und Verrechnung und haben grundlegende Auswirkungen auf das Service Level Management. Marktforschungsunternehmen wie IDC prognostizieren beispielsweise das Aufkommen vieler neuer Vertrags- und Preismodelle, über die sich IT-Dienstleister vom Wettbewerb abheben. Der Trend geht weg von langfristigen, starren Verträgen in Papierform hin zu kundenindividuell und kurzfristig, automatisch geschlossenen Dienstvereinbarungen in lose gekoppelten Business Services Networks welche große Flexibilität auf Seiten der IT-Dienstleister erfordern.

Der in diesem Artikel vorgestellte regelbasierende Ansatz für ein automatisiertes Vertrags-Management und SLA-Monitoring macht sich die Vorteile der deklarativen Logik-Programmierung zu nutze und kombiniert diese mit den bestehenden Techniken aus der Objekt-Orientierten Programmierung und neuen Enterprise Service und (Semantic) Web Technologien. Verglichen mit herkömmlichen Vertragsmanagement-Ansätzen hat der regelbasierende Logikansatz die folgenden Hauptvorteile:

  1. Vertragsregeln werden ausgelagert und können einfach zwischen mehreren Applikationen und Domänen geteilt und ausgetauscht werden;

  2. der Ansatz ermöglicht Wiederverwendung, verkürzt Entwicklungszeiten und sichert den Entwicklungsprozess;

  3. Änderungen an der Vertragslogik lassen sich schnell und mit geringem Risiko vornehmen;

  4. ein benutzerorientierter Weg ist geboten, um SLAs auf einfache Weise zu spezifizieren und gleichzeitig die Interpretation und automatisierte Ausführung durch generische Regelmaschinen zu ermöglichen;

  5. Ergebnisse und Reaktionen sind im höchsten Maße verlässlich, nachvollziehbar und überprüfbar auf Grund der logisch-formalen Semantik;

  6. leichte Integration und Interoperation mit bestehenden Dienstarchitekturen und verteilten Dienst-orientierten Web Technologien.

Fazit

Der in diesem Artikel vorgestellte deklarative Ansatz zum SLA-Management auf Basis von Regelsprachen gewährleistet eine getrennte Verwaltung und einfache Erweiterung von Vertragsregeln. Standardsoftware-Komponenten aus der logischen Programmierung, so genannte Regelmaschinen, werden dabei zur automatisierten Verwaltung eingesetzt. Das Konzept vereinfacht die Administration, Pflege und Wartung von SLAs und erlaubt die automatische Überwachung und Ausführung der in den Verträgen enthaltenen Geschäftsregeln.