Skype sieht VoIP am Handy skeptisch

18.01.2007
Von Jürgen Liebherr
Fehlende attraktive Flatrate-Angebote für Breitband-Datenpakete behindern die Ausbreitung von VoIP auf dem Handy, meint der VoIP-Anbieter Skype.

Nach Auffassung des Internettelefonie-Spezialisten Skype sind die hohen Kosten für mobile Datendienste der Hauptgrund, dass VoIP-Anwendungen von Handy-Nutzern nur wenig genutzt werden. In einem Statement am Rande der CES sagte Eric Lagier, Chef der Abteilung Software Business Development bei Skype, der Konzern könne seine eigenen Dienste nicht mit dem Attribut „kostenlos“ bewerben, wenn Nutzer am Monatsende eine horrende Rechnung für mobile Datendienste erhielten. Der mobile Skype-Einsatz werde erst dann interessant, wenn die Mobilfunknetzbetreiber günstige Flatrate-Tarife für derartigen Datenverkehr anbieten.

In diesem Zusammenhang wies Eric Lagier auf die eigene Kooperation mit dem Netzbetreiber Hutchison 3G hin, über die Skype auch auf dem Handy genutzt werden kann. Durch den Vorstoß von Betreibern wie Hutchison 3G hoffe man, dass auch andere Anbieter ihre Strategie in punkto Breitband-Angebot überdenken werden. Auch Branchenanalysten sehen die Nutzung von VoIP am Handy im Moment noch als Nischenmarkt. "VoIP am Handy hat Potenzial. Mittelfristig wird sich VoIP am Handy bei Konsumenten aber eher nicht durchsetzen, da bei diesen eher Kosteneinsparungen und weniger zusätzliche Funktionen im Vordergrund stehen", meint beispielsweise Philipp Bohn, Analyst bei Berlecon gegenüber dem Nachrichtendienst Pressetext.