AdvanceNet soll End-to-End-Kommunikation leisten, aber:

Skepsis gegenüber X.25-Produkten von HP

06.02.1987

PALO ALTO (CWN) - Mit ihren für Februar geplanten Ankündigungen für den X.25-Bereich stößt die Hewlett-Packard Co. auf gegensätzliche Reaktionen: Während die Anwender den neuen Produkten Beifall spenden, befürchten Insider der Branche, daß sich HP auf zu dünnes Eis wagt.

Ziel des kalifornischen Minicomputer-Herstellers ist es, sein "AdvanceNet" den Bedürfnissen der End-to-End-Kommunikation anzupassen. Doch bereits im Vorfeld des Announcements äußern Analysten ihre Zweifel am Erfolg dieses Konzeptes: "Anwender wollen nicht von einem einzigen Anbieter abhängen, sondern verschiedene Offerten vergleichen und abwiegen", konstatierte ein Mitarbeiter des New Yorker Marktforschungsinstituts Link Resources Corp.

DV-Ausrüstung mit Service-Angeboten für Langstrecken-Übertragung zu koppeln, sei im übrigen laut Link Resources keineswegs eine neue Idee. Auch IBM und Wang hatten mit "Information Network" und "Wangpac" schon diesen Plan verfolgt - und waren damit glücklos geblieben.

Darüber hinaus gab ein Sprecher der Unternehmensberatung Communications Network Architecture aus Washington zu bedenken, daß das Paket- und Dienste-Angebot der ehemaligen Bell-Töchter HP in die Bredouille bringen könnte: Bieten die Mitglieder der Bell-Gruppe ihre Service-Leistungen öffentlich an, so betritt mit Hewlett-Packard ein Unternehmen den Markt, das sein Netz privat offeriert und teurer.