Skalierbarkeit und einfacher Betrieb für das Ethernet

02.10.2007
Von Burkhard Germer

Ethernet OAM

Eine weitere wichtige Anforderung an Carrier-Ethernet ist die Bereitstellung der Grundlagen für ein Netz- und Service-Management auf Betreiberseite. Solche OAM-Funktionalität ist in traditionellen Netzen gut definiert. Aber Standard-Ethernet verfügt nicht über OAM-Funktionalitäten, wie sie von Netzbetreibern benötigt wird. Dazu zählt zum Beispiel eine automatische Netzüberwachung, damit der Betreiber über Unterbrechungen informiert wird. OAM-Protokolle müssen Informationen liefern, mit denen ein Fehler innerhalb des Netzs verfolgt und die betroffenen Services ermittelt werden können. Auf diese Weise können schneller Gegenmaßnahmen eingeleitet und die Einhaltung der SLAs gegenüber dem Kunden nachgewiesen werden. Ein OAM muss außerdem die Erhebung von Abrechnungsdaten ermöglichen und die Netzauslastung für die Kapazitätsplanung ermitteln können.

Diese Anforderungen an das Netz- und Service-Management behandeln eine Reihe von Carrier-Ethernet-Standards:

  • IEEE 802.1ag ermöglicht das Fehler-Management innerhalb von Ethernet-Netzen. So werden zum Beispiel Kontinuitätsprüfungspakete (Continuity Check Messages – CCM) zwischen zwei Empfängern gesendet. Kommt ein CCM nicht innerhalb einer bestimmten Zeit an, wird eine Fehlernachricht abgesendet.

  • ITU-T Y.1731 ergänzt IEEE 802.1ag um zusätzliche Kontrollmechanismen zum Beispiel für die Überwachung von Frame-Verlusten, Verzögerungen und Jitter.

IEEE 802.1ag befindet sich in der abschließenden Überprüfung und soll 2007 Standard werden, während die ITU ihre Arbeiten am ITU-T Y.1731 formal im Mai 2006 beendet hat. Die vollständige Implementierung dieser Standards wird eine umfassende OAM-Lösung bieten, um Carrier-Ethernet-Netze auf Betreiberseite effektiv managen zu können. Außerdem stellen sie für paket-basierende Netze die Bewertungsmaßstäbe zur Verfügung, die in TDM-Netzen heute Standard sind. (mb)