Constellar bietet Software-Hub zur Anwendungsintegration

Skalierbar und flexibel, aber teuer

23.12.1998
MÜNCHEN (bs) - Unternehmen, die ihre Anwendungen nicht mehr länger mittels handgestrickter Programme verbinden möchten, können auf die Lösung "Constellar Hub 2.1" zurückgreifen. Der Anbieter, die Constellar Corp., hat vor kurzem eine Niederlassung in Bad Homburg errichtet.

Zusammenschlüsse, Kooperationen, raschere Markteinführung und die Steuerung globaler Logistikketten erfordern die Integration unterschiedlichster IT-Anwendungen - auch über Unternehmensgrenzen hinweg. Betriebe wollen dafür jedoch immer weniger individuelle Schnittstellen zwischen den Systemen entwickeln, sondern lieber Standardwerkzeuge einsetzen, die eine flexible und skalierbare Integration sowie Wartung erlauben. Seit kurzem entsteht deshalb laut den Analysten der Aberdeen Group dafür ein neuer Markt der Enterprise-Application-Integration- (EAI-)Software (siehe CW Nr. 46/98, Seite 17).

Herzstück von Constellars Produkt (www.constellar.com) ist eine als "Transformation Hub" bezeichnete Softwarekomponente, die auf einem oder auch mehreren Unix- oder Windows-NT-Servern läuft. Der Hub übernimmt die notwendige Datentransformation zwischen den verknüpften Geschäftsanwendungen. Anwendern stehen Tools zur Verfügung, um die unterschiedlichen Schnittstellen zu bearbeiten und überwachen. Auch Aufgaben des Netzwerk-Managements sollen sich von einer zentralen Konsole aus steuern lassen. Um die Ausfallsicherheit zu erhöhen, können die Hubs darüber hinaus gespiegelt werden.

Die Software unterstützt die Datenbanken "Oracle 7" oder "8". Zusätzlich zum Transformation Hub gehören Extraktionsmodule, Ladewerkzeuge und ein Metadaten-Manager zum Lieferumfang. Diese Software-Architektur soll sich auch zum Aufbau von Data-Warehouses eignen, teilt Constellar mit. Die Company kooperiert zudem mit Anbietern, die Adapter oder Connectoren zu gängigen Standardanwendungen etwa von SAP, Oracle und Peoplesoft im Programm haben. Diese Interfaces können in den Hub eingeklinkt werden, so daß die Anbindung der Standardsoftware nochmals vereinfacht werden kann. Doch die Software hat ihren Preis: Rund 800000 Mark muß für einen Hub hingeblättert werden - Dienstleistungen nicht mitgerechnet. Das ist ein Grund weshalb Constellar sich weltweit vor allem auf die Top-2000-Unternehmen konzentriert und dabei speziell Banken, Versicherungen, Telekommunikationsunternehmen und Energieversorger im Visier hat. Angesichts des hohen Preises ist ein Einsatz auch nur sinnvoll, wenn eine größere Zahl von Anwendungen mit einer Reihe unterschiedlicher Schnittstellen verknüpft werden soll.

Kunden hierzulande sind die Deutsche Bank AG und die Bayerische Girozentrale. Internationale Anwender sind die Börse London, British Gas Transco, British Telecom, die Barclays Bank sowie Scottish Power.